Pluto
Planeten


Pluto.
Pluto ist der größte Lenker des
Schicksals. Ihn kann keiner anlügen. Er kann die kleinsten Details sehen, wie
einen Adler. Mit seinen kalten Flammen zerstreut er Neptuns Lügen und
Verschwiegenes und entblößt den schutzlosen Sinn des Daseins.
Pluto ist der Herr des
Totenreichs. Er zieht von lebendem Wesen alle seine Schutzhüllen, alle
Auraschichten ab, was den Tot bedeutet. Zurück bleibt der nackte Körper in der
Hand des Karmas. Plutos Tätigkeit ähnelt sich keiner von anderen Planeten. Sein
Ziel ist Enthüllung der intimsten Tiefen, die normaleweise unter vielen
Schichten lebendiger Materie der Psyche des Menschen verdeckt sind. Wenn Pluto
energisch und stark vorgeht, kann der Ausgang letal sein. Nicht alle besitzen
eine flexible Psyche, um ein direkten Axtschlag auf den Kopf auszuhalten. Zum
Glück bewegt sich Pluto sehr langsam und zeigt sich nur mit schwachen, kaum
bemerkbaren, aber vielsagenden Einwirkungen. Ziel des Pluto ist nicht die
Vernichtung, sondern die Säuberung des Menschen von seelischen und physischen
Schlacken und psychologischen Güllelöcher. Pluto verwendet sehr selten die
globale Reinigung. Dabei sucht er den Grund des Todes sehr akribisch aus und er
ist niemals zufälliger. Pluto verbrennt niemals das, was noch nicht fault und
kann noch verwendet werden. Aber wenn er meint, dass die Vernichtung nötig ist,
macht er das mit Akribie und hartem Vorgehen, welche nur der Jungfrau in
höchster Oktave eigen sind. In der Regel
Vorannahmen der globalen Reinigung sind schwache Signale als kleine
Unannehmlichkeiten, die der Mensch nicht beeinflussen kann. Solche Bekundungen
im äußeren Leben des Menschen sind mit dem Schicksal verbunden. Der Mensch wird
von dem Schicksal getragen und seine eigene Besinnung und Wille (er kann das
fühlen) praktisch keinen Einfluss auf das Geschehen mit ihm und um ihn nehmen
kann. Dem Menschen wird seine gewohnte Realität weggenommen und mit Gewalt eine
andere ihm fremde aufgezwungen, dabei wird seine Persönlichkeit völlig
ignoriert. Das kann Einzug in Krieg sein, schwere Krankheit sogar mit Aussicht
auf Tod (von ihm oder nahen Verwandten), Heirat, Geburt eines Kindes, Kündigung
der Arbeit usw. Äußere Ereignisse, die die ganze bisherige Realität des
Menschen durchkreuzen und ihn in ganz neue, für die er noch nicht bereit ist,
versetzen. Dabei hat er das Gefühl der vollen Hilflosigkeit oder vom Gott
verlassen zu sein, wenn man nur mit eigenen Kräften zu rechnen muss. Plötzlich
sagen die bewehrten Mechanismen des Selbstbetrugs ab. Und der Mensch ist
gezwungen die Umstände seines äußeren und inneren Lebens in unbedecktem nacktem
Kern zu betrachten (wenigstens scheint es dem Menschen in diesem Moment so).
Die Drapierungen sind
heruntergerissen, die die emotionalen Abfälle verdeckten, wohin der Mensch
früher ohne Nachdenken alles gelagert hat, was gehindert hat, was übrig und
unbequem oder ungünstig war. Pluto entdeckt plötzlich all den Abfall, den der
Mensch in vorherigen Leben akkurat unter den Teppich gekehrt hat oder achtlos
in die Ecken des Zimmers hinwarf. Und jetzt muss man sich mit dem allen
auseinandersetzen, davon kommt man nicht ab. Schwache Erscheinungen des Pluto in äußerem
Leben stechen überhaupt nicht ins Auge, so schenkt ihnen der Mensch keine
Bedeutung, obwohl ein Gedanke, dass etwas nicht umsonst geschehen ist, schießt
ihm durch den Kopf. Plutos Merkmal (in äußerem Leben) zeigt sich in dem, dass
Dinge passieren, die der Mensch nicht kontrollieren kann (z.B. die mit anderen
Menschen verbunden sind). Noch ein Merkmal von Plutos Einwirkung wie im Großen
so in Kleinem besteht darin, dass es immer genauestens vorbereitet ist.
Anzeichen Plutos Vorbereitungen
ist der Verbindungsabbruch mit der Umwelt, was sich in jeder Form und egal auf
wessen Initiative oder auch als ob selbstständig passiert. Plutos Erscheinung
im inneren Leben ist der Untergang der Hoffnungen, Plänen, Enthusiasmus,
Fantasie also jeglichen Objekten der Innenwelt, die mit Hoffnungslosigkeit
wegen dem Abgang ohne Rückkehr begleitet sind.
In inneren Erscheinungen (oft auch
in äußeren) gibt Pluto das Gefühl der vollen Fatalität, Nutzlosigkeit des
Kampfes für den Rest der Innenwelt. An dessen Stelle bleibt nichts, außer einem
klaffenden schwarzen Loch, aus dem das Blut strömt uns das man mit nichts
verdecken kann. Mit der Zeit bildet sich an dieser Stelle eine raue Narbe.
Pluto tötet niemals gesundes
Gewebe. Der Mensch aber wird oft anhänglich zu den niederen Erscheinungen
seiner Psyche, zu Aggressoren und Scheinheiligen. Und wenn Pluto so einen
„Monster“ erreicht (Egoismus, Überheblichkeit, Scheinheiligkeit, Gemeinheit
usw.), scheint es dem Mensch als ob er am lebendigen Leib geschnitten wird und
es wird in ihm das beste und das liebste getötet. Aber das alles begreifen kann
der Mensch nur nach langer Zeit.
Pluto treibt zu Heiligkeit mit Gewalt,
Widerstand und Klagen nutzen hier nichts, weil er die letzte Instanz ist. Man
darf dem Pluto nicht widerstehen, davon wird der seelische und physische
Schmerz noch stärker. Diesen Schmerz kann man lindern nur durch Nachdenken über
Plutos Wirkung und Hinnehmen des inneren und äußeren Schicksals.
Auf der ersten Ebene bei Misserfolg und Zerstörung seiner Pläne lehnt der
Mensch die Idee der Hinnahme ab. Das ist typische Reaktion in solchen Fällen -
emotionalen oder äußeren Aufstand mit folgendem hartem Niederschlag des Affekts
und mit Verdrängung ihn in das Unterbewusste. Charakteristisch ist volle Ablehnung der Idee gezwungenen
Opfers und innerlich ist er nicht einverstanden mit dem was mit ihm passiert
ist, er kann nicht die Verluste hinnehmen, der Gedanke davon wird ihn immer
quälen. Auf dieser Ebene läuft die persönliche Evolution mit Gewalt durch
Tränen, Verwünschungen, Hass gegenüber den Leuten und Situationen, die so hart
vorgehen mit meinem armen, schutzlosen, empfindlichen und über alles lieben Egoismus
und Beschränktheit. Der Gedanke, dass
das alte Leben zu Ende ist und ein neues beginnt, das ja besser werden kann als
altes, kommt nicht in den Kopf. Im Herzen bleibt nichts außer schwarzer
Traurigkeit um die hoffnungslos verlorene Vergangenheit und Ablehnung der
völlig fremden Gegenwart.
Auf der zweiten Ebene
kommt dem Menschen in Kopf der Gedanke von der Nutzlosigkeit der ständigen
leidvollen Erinnerungen an frühere Unglücke, Niederlagen und unbefriedigte
Ambitionen. Er versucht sich von ihnen zu befreien wenigstens teilweise.
Manchmal gelingt es ihm, dann fühlt er große Erleichterung. Gleichzeitig öffnen
sich bei ihm neue Möglichkeiten der Entwicklung in äußerer und innerer Welt,
obwohl die Verbindung zwischen diesen Sachlagen weit nicht immer verstanden
wird. Auf dieser Ebene zwingt der Mensch die nächste gleiche Niederlage in der
Außenwelt zum Rückzug mit dem richtigen Gedanken, dass es nicht die Zeit und
nicht der Platz ist für die Durchführung dieses Vorhaben. Hier ist die Quelle
der Ergebung vor Unabwendbarkeit des Schicksals und gleichzeitig das Können
eigene Sinnen und Trachten, Aggression im Zaum zu halten, was man innere
Ergebung nennen kann. Auf dieser Ebene ist der Mensch imstande den Mut der
anderen zu bewundern, der unter starke Einwirkung des Pluto die Kraft in sich
gefunden hat das Leben von vorne anzufangen und ihr etwas entgegenzusetzen.
Periode der Verzweiflung geht mit der Zeit zu Ende und es entstehen Kräfte für
neues Leben. Aber der Mensch wird in etwas wichtigem gebrochen und die
Erinnerungen an die Vergangenheit werden immer einen bitteren Beigeschmack haben.
Auf der dritten Ebene
versteht der Mensch schon die Kraft der Ergebenheit und bewusst versucht sich
nicht zu beklagen, wenn sein sorgfältig bearbeitetes Feld ein Wildschwein
durchwühlt. Andere Sache ist, dass es ihm nicht immer gelingt. Es fällt ihm schwer mit Krankheiten und Tod
von Nahstehenden, besonders von Kindern, zu abfinden. Die Psychologie: „Gott
hat‘s gegeben, Gott hat‘s genommen“ verlangt von entwickelter Persönlichkeit
nach hochgradiger Ablehnung der Welt, was auf dieser Ebene praktisch unerreichbar
ist. Trotzdem lenkt der Mensch seine Aufmerksamkeit auf seine inneren
Reaktionen, die in der Zeit des Untergangs von seinen Vorhaben, Hoffnungen und Fantasien
entstehen. Auf dieser Ebene lernt der Mensch bewusst mit Pluto zu kooperieren
ohne Widerstand im Wissen, dass er nutzlos ist. Jetzt kann er selbst in
gewissen Maßen die Plutos Kräfte lenken, besonders die, die auf andere
einwirken. Das Wichtigste - er fangt an die psychologische und seelische
Fäulnis in Menschen zu sehen und ohne den Ekel zu spüren säubert die Awgius
Ställe, die ihm das Schicksal gesendet hat. Obwohl die Nostalgie um die
Vergangenheit manchmal seine Seele bekümmert, hat sie keine Bitterkeit und Ausweglosigkeit
mehr.
Auf der vierten Ebene
nimmt der Mensch die Plutos Zerstörungen und Säuberungen als notwendiges Teil
der Evolution. Um der Mensch geschehen
seltsame Prozesse und Ereignisse. Manchmal scheint es, dass das innere Leben
seiner Nahstehenden in Staub zerfällt. Das ist furchtbar, aber es tut nicht
weh. Unbegreiflicherweise bleiben sie unversehrt und sind sogar imstande die
neue Realität zu betrachten.
Pluto hat schweren Charakter.
Seine dunkle drückende Wirkung kann man nicht verwechseln, wie ein Mensch die
Ankunft des Todes fühlt. Pluto nimmt sich das, was er für nötig hält. Einziges
was der Mensch der Verzweiflung und Aussichtslosigkeit entgegensetzen kann ist
die innere Ergebung, die in auf andere energetische Strömungen führt, in andere
Lebenssituationen. Das hilft der Wundheilung, die dieser unpersönliche, aber
nicht gleichgültige Planet hinterlässt.
In normalem Leben gibt der
schwache Pluto ziemlich großen Schutz von kleinen Unannehmlichkeiten, von denen
kein Mensch gesichert ist, aber in diesem Fall nimmt er sie ruhig an, ohne in
Trauer oder grenzenlose Melancholie zu verfallen.
Abessalom
Podvodny. "Allgemeine Astrologie.Planeten“