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Siebtes Haus - Astrologie im Wassermannzeitalter.

Astrologie im Wassermannzeitalter
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Siebtes Haus

Häuser
VII Haus.
 
Symbolische Planetenherrscher sind Waage und Venus. In Erhöhung  Saturn, im Exil Mars, im Fall  Sonne.

Das VII Haus ist das wichtigste Haus der Taghälfte des Horoskops. Ein Planet, der sich in diesem Haus befindet, beeinflusst auch alle anderen Häuser dieser Hemisphäre. Der Hauptunterschied zwischen den Häusern VII–XII und I–IV liegt darin, dass sich in der Polarität „Ich – Welt“ der Schwerpunkt auf die „Welt“ verlagert. Das bedeutet, dass die äußere Welt wichtiger wird als das eigene Ich. Man muss zuerst die äußeren Umstände berücksichtigen – erst danach die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Diese Abhängigkeit wird besonders deutlich, wenn der Mensch Teil eines Kollektivs ist, das Macht über ihn hat. Oder sie zeigt sich in der Interaktion mit Menschen, die für ihn von großer Bedeutung sind.
Das VII Haus symbolisiert den Opponenten. Das kann nicht nur eine konkrete Person sein, sondern auch eine Gruppe, eine Lebenssituation oder sogar die Welt selbst. Doch meistens erscheint der Opponent in Form eines Menschen. Dieser Mensch kann entweder als Partner oder als offensichtlicher Gegner wahrgenommen werden. Auf einer bestimmten Entwicklungsstufe kann der Opponent auch zu einer inneren Gestalt werden – einem Teil der inneren Welt.
Ein typisches Merkmal des VII Hauses ist die Konzentration der Aufmerksamkeit auf den Opponenten. Dabei tritt die Selbstwahrnehmung in den Hintergrund. Die Umstände entwickeln sich so, dass die Gestalt des Gegners besonders bedeutsam wird. Der Mensch überwindet seinen Egozentrismus und richtet seine Aufmerksamkeit auf ihn. Dafür sind (auf unbewusster Ebene) gewichtige Gründe notwendig. Meistens gibt es zwei: Erstens der Mensch will seinen Opponenten besiegen und muss ihn deshalb gut verstehen. Zweitens er erkennt, dass er eine wichtige Aufgabe nicht allein erfüllen kann, und sucht einen Partner, der ihn mit seinen Eigenschaften und Fähigkeiten ergänzt. Man sollte nicht glauben, dass die Aktivierung des VII Hauses immer vom Willen des Menschen abhängt. Manche Lebensprogramme, wie Geburt und Erziehung von Kindern, sind ohne einen Partner des anderen Geschlechts nicht möglich. In solchen Fällen wird das VII. Haus durch das Karma aktiviert. Es äußert sich als Drang, eine eheliche Verbindung einzugehen. So steht das VII Haus im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Ehepartnern. Dazu gehören die Liebe in der Ehe, familiäre Konflikte und sexuelle Beziehungen.
Sexualität kann grundsätzlich mit verschiedenen Häusern verbunden sein, das ist ein eigenes Thema.
Zum Beispiel:
• V Haus – Sexualität der Jugend, Selbstbehauptung, Fokus auf eigenen Empfindungen, das Erlernen der Rolle als Liebhaber oder Liebhaberin.
• VI Haus – Sex als Arbeit oder Mittel zur Spannungsbewältigung und Gesundheitsförderung.
• VII Haus – die natürlichste Variante, bei der die Hauptaufmerksamkeit dem Partner gilt, mit einem Hintergrundbewusstsein für sich selbst.
• VIII Haus – Sex mit tiefer psychischer Versenkung, okkulter Färbung, Meditationsqualität oder mit dem Ziel der Empfängnis.
• XII  Haus – in der niederen Oktave: Tempelprostitution; in der höheren: heiliger Bund, z. B. mit einer Priesterin, die die Göttin verkörpert.
Es ist wichtig, zwischen einer aggressiven äußeren Umgebung (II Haus) und einem realen Feind (VII Haus) zu unterscheiden. Solange die Gefahr nur potenziell ist, konzentriert sich der Mensch auf sich selbst dann ist das II. Haus aktiv. Zum Beispiel: Der Mensch geht durch einen Wald, in dem es Raubtiere geben könnte, aber sie sind noch nicht sichtbar. Sobald jedoch ein konkreter, gefährlicher Gegner erscheint, richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf ihn das VII Haus wird aktiviert. Das ist keine bloße Sorge mehr, sondern eine direkte Begegnung mit einer Bedrohung – zum Beispiel tritt ein Tiger aus dem Wald und knurrt. In diesem Moment kann das VII Haus ins VIII übergehen. Das VII  Haus kann das I Haus ersetzen und den inneren Zustand des Grauens in Angst verwandeln. Grauen bedeutet, dass der Mensch nichts mehr außen wahrnimmt – er ist erfüllt von dunklen Wellen aus dem Inneren, die seinen Willen lähmen. Angst hingegen ist ein konstruktiverer Zustand der Feind oder Gegner ist sichtbar, man kann ihn analysieren und vielleicht sogar besiegen. Über das VII Haus erscheinen persönliche Rivalen und Eifersucht. Wenn es aktiviert wird, ist der Einfluss des I Hauses immer im Schatten spürbar. Besonders zeigt sich das in einer teilweisen Identifikation mit der Person des Feindes – vor allem, wenn dieser stark und gesellschaftlich erfolgreich ist.
Auf der ersten Stufe der Aufarbeitung des VII Hauses ist das Hauptgefühl Hass gegenüber dem Feind. Der Feind wird als Verkörperung allen Übels wahrgenommen – und zugleich als vollkommen wertlos. Beim Anblick des Feindes spürt der Mensch einen inneren Schrei: „Töten – oder sie töten mich!“
Dieser Zustand programmiert seine weiteren Handlungen. Innerlich erfolgt eine harte Abgrenzung von der feindlichen Welt, repräsentiert durch konkrete Gestalten von Gegnern. Es kann zu übermäßiger Selbstverherrlichung kommen – besonders seiner kämpferischen Eigenschaften – oder, bei schwacher Energie, im Gegenteil zu Selbsterniedrigung und Unterwerfung. In diesem Fall hofft der Mensch, eines Tages stark zu werden und mit dem Feind die Plätze zu tauschen. Auf dieser Stufe besteht tief im Innern eine ständige Angst vor dem Feind. Der Mensch hat das Gefühl, dass jeder zum Feind werden könnte – selbst ein alter Freund. Jeder könnte sich als Verbündeter ausgeben, aber insgeheim bereit sein zu verraten. Letztlich wird die ganze Außenwelt zum Feind, die nur darauf wartet, dass der Mensch unachtsam wird und die Kontrolle verliert – um ihn dann zu schlagen, zu erdrosseln oder zu zerreißen.
Ein Mensch auf dieser Ebene glaubt, völlig selbstgenügsam zu sein, und meint, nichts von Partnern lernen zu müssen. Fehlen ihm Kraft, Geld oder Macht, geht er eine Verbindung mit jemandem ein, dem er in Wahrheit nicht vertraut. Er erwartet ständig Verrat.
Die Beziehungen zu Partnern sind angespannt, weil auf sie ein „Schatten“ des I. Hauses projiziert wird. Dieser Mensch kann keine andere Individualität neben der eigenen ertragen. Die Erscheinung einer fremden Persönlichkeit ist für ihn schmerzhaft, weil sie seine eigene infrage stellt. Besonders deutlich zeigt sich das in der Ehe. Selbst wenn der Ehepartner kooperativ handelt, nimmt er ihn trotzdem als potenziellen Feind wahr. Er sucht aufmerksam nach Anzeichen von Feindseligkeit – und findet sie unweigerlich. In einer solchen Familie werden Streitereien und Skandale zur normalen Form der Kommunikation. Das ist die Hauptform des Kontakts und der gemeinsamen „Meditation“. Auch die sexuellen Beziehungen sind von sado-masochistischen Elementen und innerem Kampf geprägt.
Auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung des VII Hauses wird das Bild des Feindes weniger eindeutig. Dennoch bleibt die Beziehung zu ihm persönlich und destruktiv. Der Mensch kann im Gegner gewisse Vorzüge anerkennen – etwa Tapferkeit oder Können. Doch er strebt nicht danach, von ihm zu lernen. Vielmehr versucht er, dem etwas Eigenes entgegenzusetzen. Die Gegenüberstellung der Persönlichkeiten bleibt schmerzhaft und wird selten ins Bewusstsein gehoben. Der Sieg des Gegners wird als persönliche Niederlage empfunden, der eigene Sieg als ein bedeutender Akt der Selbstbehauptung. Gleichzeitig wird der Opponent nicht mehr zwangsläufig als persönlicher Feind wahrgenommen. Es beginnt eine teilweise Trennung des VII Hauses vom I Haus. Manchmal ist sogar ein edles Verhalten gegenüber einem besiegten Feind möglich. Der Respekt vor einem gefährlichen, listigen und klugen Gegner hebt die Selbstachtung. Trotzdem bleibt der Feind ein Antagonist. Ein Kompromiss ist ausgeschlossen, obwohl einzelne Eigenschaften des Feindes heimlich übernommen werden können. Seinen Partnern gegenüber kann der Mensch wohlwollend und sogar mit Sympathie begegnen. Aber dabei hegt er Misstrauen gegenüber jedem Ausdruck ihrer Individualität.
Diese Äußerungen können ihn reizen oder sogar zur Weißglut treiben – denn sie scheinen seine eigene Persönlichkeit und seinen Selbstwert infrage zu stellen. An die Stelle der Frage: „Wer wird zuerst verraten – er oder ich?“ tritt eine andere: „Wer von uns ist bedeutender? Wessen Persönlichkeit leuchtet stärker?“ Deshalb entstehen Konflikte mit dem Partner buchstäblich aus dem Nichts. In Wahrheit geht es dabei um Machtverteilung und Streit um Verdienste. In der Ehe neigt der Mensch dazu, Machtbereiche zu unterteilen. Selbst wenn er dem Partner vertraut, verdächtigt er ihn insgeheim, die Familie beherrschen und seine Persönlichkeit verdrängen zu wollen. In seinem Inneren kämpft er ständig für seine Rechte – auch wenn der Partner keinerlei Anspruch erhebt. In der Regel verläuft dieser Kampf in sozial akzeptabler Form. Manchmal fliegen Teller, aber keine Fäuste.
Auf der dritten Stufe der Aufarbeitung des VII Hauses ist der Mensch noch immer geneigt, Einflusszonen zu teilen, doch er beginnt zu erkennen, dass seine Feinde Teil seiner Karma sind. Er bemüht sich, ihre Rolle in seinem Leben zu begreifen.
Erstens verzichtet er allmählich auf die persönliche Einstellung gegenüber seinen Feinden. Er beginnt, sie als Boten des Schicksals zu betrachten, und versucht zu verstehen, warum sie ihm geschickt wurden.
Zweitens erkennt er, dass das äußere Leben ein Spiegelbild des inneren ist. Die Feinde sind Manifestationen seiner eigenen verdrängten und unbewussten Programme. Drittens sieht er in der Beziehung zum Gegner eine Art Partnerschaft. Sie ist notwendig für gemeinsame konstruktive Arbeit – etwa zur Herstellung eines Gleichgewichts zwischen gegensätzlichen Tendenzen.
Das Wichtigste jedoch ist gegenseitiges Lernen. Der Mensch versucht, von den Stärken seiner Feinde zu lernen. Im Prozess der Auseinandersetzung bemerkt er zugleich seine eigenen Schwächen und bemüht sich, sie zu überwinden.
Auf dieser Stufe beginnt das Zusammenspiel des VII Hauses durch den Einfluss des I Hauses ausgeglichen zu werden. Das heißt, der Mensch verändert sich nicht nur im Verhalten, sondern auch in seiner Persönlichkeit. Er entwickelt allmählich jene Eigenschaften, die ihm fehlen. In Partnerschaften strebt er nach gemeinsamer Tätigkeit – ohne starre Abgrenzung von Zuständigkeitsbereichen. Dies erfordert eine tiefe Übereinstimmung in Weltanschauung und Lebenswerten. Diese Abstimmung wird selbst zu einer wichtigen Aufgabe. Außerdem bemüht sich der Mensch, jene Qualitäten in sich zu entwickeln, die er im Partner sieht und die ihm selbst fehlen. Er tut das ohne Demütigung. Er empfindet es nicht als würdelos – denn er liebt seinen Partner.
In der Ehe erscheint ein solches Paar sehr harmonisch. Ihre Handlungen sind fast wortlos abgestimmt. Sie können gemeinsam handeln, ohne vorher zu klären, wer was übernimmt. Das kann für Kinder eine Herausforderung sein: Wenn die Mutter etwas verbietet, erlaubt es der Vater ebenfalls nicht. Die Eltern kümmern sich um die gegenseitige Entwicklung. Doch es gibt auch eine Versuchung – sich in den engen Familienkreis zurückzuziehen.
Mit der Zeit kann das negative Folgen haben. Paradoxerweise sind weniger glückliche Familien oft offener – und manchmal lohnt es sich, an ihnen ein Beispiel zu nehmen.
Auf der vierten Stufe der Aufarbeitung des VII Hauses hat der Mensch in der Regel keine äußeren Feinde mehr. Alle Spannungen, die entstehen, erkennt er als Manifestationen seiner noch nicht aufgearbeiteten unbewussten Programme. Er bewältigt sie in seinem Inneren.
Ein solcher Mensch spürt die Karma der anderen besonders die seiner Partner sehr deutlich. Er bemüht sich, sich so zu verhalten, dass deren Handlungen ihrer eigenen Evolution dienen. Das mag von außen seltsam erscheinen doch es führt nicht zu gewöhnlichen Konflikten. Allerdings kann es lange Phasen des Schweigens oder völligen Kontaktabbruchs geben. Für einen Menschen auf dieser Ebene ist jeder Partner ein Träger eines höheren Sinns.
Durch ihn offenbart sich der Wille Gottes  selbst wenn der Partner sich dessen nicht bewusst ist. Mehr noch: Der Partner ahnt womöglich nicht, dass er im Kontakt mit diesem Menschen nahezu direkt mit dem Göttlichen kommuniziert.
Auf dieser Ebene stehen dem Menschen sehr ernste Aufgaben bevor. Seine äußeren Gegner sind keine Einzelpersonen mehr, sondern große Strukturen: Egregoren, das Chaos und der Teufel selbst als Prinzip der Involution. Und doch strahlt der Mensch ein solches Licht aus, dass die Kräfte der Finsternis in seiner Gegenwart offenbar werden und ihre Macht verlieren. An gewöhnlichen Kämpfen – selbst jenen, die in den unteren Schichten der astralen Welt stattfinden – nimmt er nicht mehr teil. Er wird für diese Ebenen unsichtbar. Partnerschaft im höheren Astral erhält eine ganz andere, erhabene Dimension.
Die Situation des VII Hauses in ihrer niedrigsten Oktave ist ein Kampf, in dem zwei gegensätzliche Seiten aufeinandertreffen. Sie müssen nicht gleich stark sein. Doch der Antagonismus des VII. Hauses strebt immer nach Ausgleich und „Gerechtigkeit“ der Kampfbedingungen. So finden Duelle in der Regel mit identischen Waffen statt. In sportlichen Wettkämpfen wie Ringen, Boxen oder Gewichtheben werden die Teilnehmer in Gewichtsklassen eingeteilt. Selbst ein Angeklagter vor Gericht hat einen Verteidiger – einen Anwalt, der die Position der Anklage ausgleicht. Szenarien des VII Hauses finden sich häufig in Märchen und Epen. Herkules und der Nemeische Löwe, die Pandavas und Kauravas – das sind Beispiele für Kämpfe innerhalb des Rahmens des VII. Hauses. Der Höhepunkt nahezu jeder epischen oder märchenhaften Handlung ist ein Gefecht nach den Gesetzen des VII. Hauses. Diese Tradition setzt sich in der Literatur fort. Doch der innere Konflikt des Helden – der Kampf zwischen Gut und Böse in seiner Seele wird selten tief dargestellt. Im Epos und in der Literatur bleibt er meist im Hintergrund, wenn überhaupt erwähnt. Im Alltag regiert das VII. Haus antagonistische Konflikte, Eifersuchtsszenen, Schlägereien – sowohl in Gruppen als auch einzeln. Auch Jugendkämpfe „Wand gegen Wand“ und häusliche Streitereien fallen hierher. Konstruktivere Formen des VII. Hauses sind Wettbewerb und berufliche Rivalität. Die Idealform ist eine Partnerschaft als Symbiose zweier sich ergänzender Seiten. In der Realität ist das selten, aber genau das streben die Ideale von Ehe und sexueller Beziehung an. Die Fähigkeit, in einer scheinbar konfliktträchtigen Situation eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit zu erkennen, unterscheidet ein gutes Paar von einem schlechten.
Starkes VII Haus bedeutet viele Situationen, in denen sich die Aufmerksamkeit des Menschen auf die äußere Welt richtet. Diese Welt wird aktiv sein – und nicht immer freundlich. Bei der Umsetzung von Plänen treten Hindernisse auf. Um sie zu überwinden, muss der Mensch Kooperation lernen.
Je harmonischer das VII Haus, desto leichter lassen sich konstruktive Verbindungen aufbauen. Doch auch dann müssen die Interessen der Partner berücksichtigt und mit den eigenen in Einklang gebracht werden. Je mehr innere Widersprüche ein Mensch hat (und es werden wahrscheinlich viele sein), desto mehr äußere Feinde wird er erleben. Diese Feinde müssen nicht konkrete Gestalt annehmen – manchmal erscheinen sie als feindliches Schicksal. Solch ein Mensch sagt: „Ich habe ständig Pech und das Leben meint es schlecht mit mir.“ Diese Gegner und Partner werden interessante Persönlichkeiten sein. Und besonders bei einem schwachen I Haus kann der Mensch sich ihnen gegenüber unsicher fühlen. Er zweifelt daran, auf ihrem Niveau zu sein. Doch wenn eine echte Situation des VII. Hauses eintritt, zeigt er plötzlich große kämpferische Qualitäten und wird zum Sieger. Als Partner ist er dann unersetzlich. Dafür jedoch ist Arbeit an sich selbst notwendig vor allem die Entwicklung der Persönlichkeit über das I Haus. Nur so ist ein Gleichgewicht zwischen dem I und dem VII Haus möglich.
In unbearbeiteter Form kämpft der Mensch heftig mit jedem potenziellen Partner – auch mit dem zukünftigen Ehepartner. Solch ein Mensch ist schwer zu zähmen. Doch wer es nach vielen Gefechten schafft, erhält einen treuen Verbündeten – furchterregend für jeden Feind. Der Mensch selbst muss von seinen Feinden lernen. Er muss jene Eigenschaften in sich entwickeln, die sie besitzen. Dann wird er vom Schicksal würdige Partner erhalten. Und das ist lebenswichtig – denn gerade durch gemeinsame Arbeit verwirklicht er sein karmisches Programm.
Schwaches VII Haus bedeutet nicht, dass die Feinde schwach sind. Es bedeutet, dass ihre Rolle im Schicksal unbedeutend ist. Solch ein Mensch wird sich nicht mit Kämpfen und Selbstbehauptung als Krieger beschäftigen. In seinem Inneren wird es ihm schwerfallen, die Gestalten seiner Feinde zu erkennen und seine destruktiven Programme klar zu unterscheiden. Doch diese Programme und Feinde existieren trotzdem sie bleiben nur unbewusst.
Besonders bei starkem I. Haus kann sich dieser Mensch langweilen. Es fällt ihm schwer, einen passenden Partner zu finden. Es begegnen ihm entweder blasse Persönlichkeiten oder starke, die aber nicht mit ihm kämpfen wollen und ehrlich gesagt, will er das selbst auch nicht. In der Familie neigt er nicht zu Konflikten oder Skandalen. Aber auch eine große Verantwortung auf ihn zu legen, ist schwierig besonders bei schwachem Saturn. Wenn er es dennoch will, kann er ein guter Partner sein. Aber die äußeren Umstände werden ihn nicht dazu drängen. Zumindest nicht, bis er sich vollständig entspannt. Wenn er dann eine Beziehung schleifen lässt, kann es zu einem explosiven Ausbruch kommen – und danach wird es äußerst schwierig sein, wieder Ordnung hineinzubringen. Überhaupt schaffen langjährige, ungelöste Partnerschaftsprobleme starke karmische Knoten. Diese wieder zu entwirren, kostet große Mühen und bittere Tränen.
Harmonisches VII Haus formt einen Menschen, der kämpfen kann. Kampfkünste wie Fechten, Boxen oder Schießen fallen ihm leicht – besonders, wenn das VII Haus in einem männlichen Zeichen steht. Wahrscheinlich wird er nicht in besonders gefährliche Gefechte verwickelt sein. Doch aus den Kämpfen, die ihm zufallen, geht er meist unversehrt hervor. Das lässt sich von seinen Gegnern nicht immer sagen. Dabei wird er nicht aus eigenem Antrieb den Konflikt suchen – zumindest nicht ohne triftigen Grund. Seine Gegner sollten gut nachdenken, bevor sie ihn zum Duell herausfordern – besonders über die Konsequenzen für Witwen und Waisen. In der Partnerschaft hat er in der Regel Glück. Er macht den Eindruck eines verlässlichen und anpassungsfähigen Verbündeten. Er versteht es, sich auf andere einzustellen und arbeitet gut im Team. Doch wie im Krieg gibt es auch hier die Versuchung, sich zu sehr auf Glück, Fehler des Gegners oder die Unterstützung des Partners zu verlassen.
Anfangs läuft alles gut. Aber mit der Zeit überwiegt die Sorglosigkeit das Glück – und es können ernste Rückschläge eintreten. Ein solcher Mensch muss ein treuer Gefährte werden, der den Feinden Niederlage und den Partnern Freude bringt. Dafür muss er an sich arbeiten und seinen Egoismus überwinden. Diese Einstellungen mögen ihm ganz natürlich und sogar harmonisch erscheinen. Besonders deutlich zeigt sich das im Familienleben. Ohne eine tiefgehende Aufarbeitung des VII. Hauses kann sich hinter der Fassade schöner Beziehungen, Harmonie und gegenseitiger Hilfe eine grausame Ausbeutung des Partners verbergen. Dabei kann der Partner vom sichtbaren äußeren Glück völlig geblendet sein und das Geschehen gar nicht erkennen.
Verletztes VII Haus bringt schwierige und gefährliche Feinde mit sich. Anfangs versteht der Mensch sie nicht und muss sie aufmerksam studieren. Die Idee des Kampfes zieht ihn an und schreckt ihn zugleich ab. Diese Feinde lassen ihn nicht in Ruhe – es sei denn, er erreicht die vierte Stufe der Aufarbeitung des VII. Hauses. Kämpferische Fähigkeiten wird er haben, aber in eigener Ausprägung. Das Erlernen der Kriegskunst erfordert viel Mühe, Zeit und schwankende Motivation. Mal ist er voller Kraft, dann wieder völlig verzweifelt, verletzlich und schwach. Möglich sind Phobien, zum Beispiel: „Ein Feind verfolgt mich und will mich jeden Moment töten“ – besonders, wenn sich ein Planet am Spitze des VIII. Hauses befindet.
Andererseits kann er selbst für seine Feinde extrem gefährlich sein, selbst wenn er (und sie) ihn für schwach halten. Er ist fähig, einen plötzlichen und unverdienten Schlag zu führen – sowohl für den Feind als auch für sich selbst überraschend. Manchmal ist das eine Überkompensation eines Krieger-Minderwertigkeitskomplexes.
Als Partner ist er oft unbeständig. Es fällt ihm schwer, Einflussbereiche zu teilen oder überhaupt eine Zusammenarbeit aufzubauen. Verbündete nimmt er häufig als Feinde wahr. Selbst ein ausgeglichenes Verhalten verlangt ihm große Kraft ab. Das deutet nicht zwangsläufig auf Verrat hin. Das Verhalten hängt vielmehr vom inneren Reifegrad ab als von der konkreten Planetenstellung. Fehler und falsche Reaktionen in der Partnerschaft wird es geben. Und sie können ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Bei einer starken Verletzung des VII. Hauses kann der Mensch im Familienleben völlig unerträglich sein. Oder im Gegenteil er gerät in völlige Abhängigkeit und wird vom Partner beherrscht. Manchmal treten beide Szenarien gleichzeitig auf. Die Aufarbeitung erfolgt hier durch den Verzicht auf Vorwürfe gegenüber dem Partner und die Arbeit an sich selbst. Es gilt, den inneren Feind zu erkennen und zu transformieren.
Das ist besonders wichtig, wenn im Horoskop eine Opposition zwischen Planeten des VII und des I Hauses besteht. Die Beziehung zum Partner bei einem solchen Aspekt ist von verzerrter Wahrnehmung und gestörtem Selbstausdruck begleitet. Der Mensch neigt dazu, eigene Schwächen und Fehler auf den Partner zu projizieren – und sich selbst alle Erfolge und Errungenschaften zuzuschreiben.

Abessalom Podvodny. "Allgemeine Astrologie Häuser (Felder)."
 
 
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