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Drittes Haus - Astrologie im Wassermannzeitalter.

Astrologie im Wassermannzeitalter
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Drittes Haus

Häuser
HAUS III.
Symbolische Planetenherrscher – Zwillinge, Merkur. Im Exil – Jupiter.

Wenn der Mensch im Haus I einfach „ist“ – für sich selbst – und im Haus II beginnt, die Außenwelt als Lebensraum wahrzunehmen, dann erkennt er im Haus III zum ersten Mal, dass es in dieser Umwelt auch andere Menschen gibt – ihm ähnlich.
Haus III ist das menschliche Lebensumfeld. Wie in allen nächtlichen Häusern liegt der Akzent auch hier auf dem eigenen „Ich“. Doch dieses „Ich“ erlebt sich jetzt umgeben von anderen Menschen. Die Arten der Interaktion sind noch nicht konkretisiert – das geschieht später mit der Aktivierung anderer Häuser. Die unbewussten Programme des dritten Hauses steuern die allgemeine Haltung zu Menschen und den Umgang mit ihnen – ohne zu unterscheiden, wer diese Menschen sind. Sie bestimmen die ersten Impulse zu Kontakt und Wahrnehmung anderer. Solange die Situation nicht konkret geworden ist (z. B. durch Haus VII oder X), wirkt Haus III. In der klassischen Astrologie steht das III Haus für Bekannte (nicht Freunde – diese gehören zu Haus XI) und Nachbarn. Also für Menschen, zu denen soziale, aber keine tiefen persönlichen Bindungen bestehen.
Haus III regelt die Ethik der Kommunikation:
– Wie verhält sich der Mensch generell gegenüber anderen?
– Wie gestaltet er sein Verhalten unabhängig vom Status oder der Haltung der anderen?
– Welche Grundannahmen hat er über die Menschheit?
Die Übergänge zwischen benachbarten Häusern verlaufen oft unmerklich. Beispiel:
– Du gehst die Straße entlang, in dich versunken – Haus I ist aktiv.
– Dein Blick bleibt am Lichtreflex im Fenster hängen, du nimmst die Welt um dich herum wahr – Haus II wird aktiv.
– Jemand fragt: „Wie komme ich zur Westminster Abbey?“
Wenn du wortlos die Richtung weist und weitergehst – bleibt Haus II aktiv. Wenn du anhältst, den Menschen anschaust, sein Alter, Geschlecht und seine Sprechweise wahrnimmst – schaltet sich Haus III ein. Geht er wieder, wird er Teil der Kulisse – Haus II übernimmt erneut.
Der zweite Hauptaspekt von Haus III ist das Lernen.
Genauer: Lernen durch den menschlichen Faktor – durch einen Lehrer oder eine ähnliche Figur. Das ist kein geistliches Schüler-Lehrer-Verhältnis (Haus IX), sondern praktisches Lernen. Über Haus III erweitert der Mensch sein Wissen über die Welt und entwickelt Fähigkeiten zur Interaktion mit ihr. Der Lehrer des dritten Hauses ist ein praktischer Mentor. Im Unterschied zum spirituellen Lehrer (Haus IX) öffnet er keine höheren Energiebahnen, sondern hilft beim Erlernen bestimmter Kanäle und Fertigkeiten. Manchmal öffnen sich beim Schüler dabei auch neue Kanäle – aber das ist ein Nebeneffekt, kein Ziel. Bei der Aktivierung eines beliebigen Hauses ist das Gegenüber immer im Hintergrund spürbar. Bei Haus III–IX ist das besonders auffällig. Ein guter praktischer Lehrer erfüllt mitunter eine spirituelle Rolle. Und umgekehrt kann ein geistiger Lehrer zeitweise wie ein praktischer wirken. In einer stabilen Lernsituation muss Haus III bei Lehrer und Schüler aktiviert sein. Wenn der Schüler nur Unterhaltung sucht, schaltet er Haus V ein. Er sieht den Lehrer als Schauspieler – oft als komischen. Bemerkt der Lehrer das nicht, zerbricht der Kontakt. Sein Haus III läuft dann ins Leere – „verpufft“ energetisch. Er empfindet Erschöpfung und Ohnmacht – er kann Haus III beim Schüler nicht „hypnotisch“ aktivieren. Ein guter Lehrer schaltet, wenn er selbst oder die Schüler ermüden, bewusst Haus V ein – als Pause. Er tut dies ausdrucksvoll: über Mimik, Tonfall, Haltung. Dann wechselt er wieder zu Haus III und führt alle zurück in den Arbeitsmodus. Für die Aktivierung von Haus III ist die physische Anwesenheit von Lehrer und Schüler nicht zwingend notwendig. Wenn der Lehrer zu Hause Hefte kontrolliert, sind die Schüler in seinem Bewusstsein präsent. Das genügt, um Haus III zu aktivieren – manchmal sogar stärker als im Unterricht. Manchmal wird das zur echten Qual. Andere Häuser helfen da nicht mehr. Vor einem schmutzigen Heft mit sinnlosem Text kann man:
– nicht tanzen (Haus V),
– kein Mitleid empfinden (Haus XII).
Es bleibt nur Haus VII: Das Heft wird zum Feind – und man „schlägt zu“ mit einer schlechten Note. Man verurteilt den Schüler – und sich selbst.
Auch der Schüler, der zu Hause die Aufgaben des Lehrers erledigt, steht unter dem Einfluss von Haus III. Wenn er den Lehrer respektiert oder liebt – unterstützt ihn Haus III. Wenn er Angst vor dem Lehrer hat – arbeitet er trotzdem unter Haus III, aber aus Furcht. Wenn der Lehrer für ihn jedoch keine Gefühle weckt und als „leer“ erscheint, lernen Schüler unter Haus XII. Und das ist wesentlich schwerer (oder leichter – je nach Horoskop und Aufarbeitung von Haus XII). Man muss verstehen: Haus XII ist selten auch nur ansatzweise aufgearbeitet vor dem vierzigsten Lebensjahr – es sei denn, der Mensch hat ein besonders schweres Schicksal. Wichtig ist, das Lernen unter Haus III von der abstrakten Informationsweitergabe oder einem rein mentalen Strom zu unterscheiden. Zwillinge und Wassermann sind mit aktiven geistigen Prozessen verbunden. Aber Haus III ist nicht bloß Denken. Es ist sozialisiertes Lernen. Es geht um die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler – nicht nur um Informationsübermittlung. In der Gegenwart ist Lernen eng verknüpft mit geistiger Aktivität und Erweiterung des Weltbilds. Doch das war nicht immer so.
Im Mittelalter zum Beispiel bedeutete die Lehre eines Handwerks keine besondere intellektuelle Anstrengung. Die heutige Schieflage ist das Ergebnis übermäßiger Betonung der Zwillinge auf Kosten des Schützen – und nicht nur das. Die Zwillinge geben allen Häusern eine mentale Färbung – aber besonders Haus III, das sie symbolisch beherrschen. Wenn ich mich im Rahmen der Selbstbildung durch ein enzyklopädisches Wörterbuch lese – bin ich unter Zwillinge. Wenn ich jedoch einen Artikel lese, den mir ein praktischer Lehrer empfohlen hat – ist Haus III aktiviert. Im ersten Fall kann auch Haus VI oder X beteiligt sein – je nach Ziel und Fortschritt. Doch diese Situation ist härter: Es fehlt die Beteiligung eines Lehrers – und Haus III bietet keine emotionale Unterstützung.
Haus III steuert auch bestimmte Literatur:
– Zeitungen,
– leichte Magazine,
– Broschüren,
– populärwissenschaftliche und populäre Bücher.
Das sind Bücher für ein breites Publikum, das sich bilden möchte, aber noch nicht gebildet ist. Es gibt eine Reihe literarischer Mittel, die gezielt Haus III aktivieren. Sie erzeugen beim Leser das Gefühl lebendiger Kommunikation. Zum Beispiel direkte Anrede: „Und nun, wenn der Leser nicht ermüdet ist, gehen wir weiter – vorbei an dem blühenden Sumpf der Diminutivsuffixe – zu den Graten der Doppelkonsonanten.“ Der Leser soll in diesem Moment „auftauchen“ – von Textschlamm benetzt, aber zufrieden – und mit Begeisterung die nächste Seite umblättern.
Dicke Fachzeitschriften und ernsthafte Monografien gehören ebenfalls zum Bereich von Haus III – obwohl viel davon abhängt, wie sie gelesen und geschrieben werden. Das kann unter Haus III, Haus V oder sogar Haus VII geschehen – wenn man den Text wie einen Gegner liest, um ihn dann unter Haus VIII symbolisch zu „zerreißen“. Im Leben ist Lernen oft mit Reisen verbunden. Kurze Fahrten gehören zu Haus III, lange Reisen (ausgenommen der Weg selbst) zu Haus IX. Der aktivierte Hausbereich bestimmt dabei in hohem Maße, wie der Mensch das Erlebte einordnet. Wenn du Freunde besuchst oder aufs Land fährst – und dich dort als Gast oder Feriengast empfindest – ist Haus III aktiv (evtl. auch andere). Verbringst du dort aber ein paar Tage, eine Woche – und gewöhnst dich an den Ort wie an dein Zuhause, wechselt Haus III unmerklich in Haus IV. Das zu verstehen ist wichtig – denn es werden andere Planeten und Tierkreiszeichen aktiviert – und du wirst es bald spüren. Oder umgekehrt: Du reist in eine andere Stadt oder gar ein anderes Land – und stellst fest, dass alles so vertraut wirkt,
dass Haus IX sich gar nicht aktiviert – sondern Haus III übernimmt, und du denkst: „Warum bin ich überhaupt so weit gefahren, um so wenig Neues zu erfahren?“
Zu Haus III gehören auch leibliche Geschwister und entfernte Verwandte solche, bei denen man nicht die Nähe, sondern lediglich die Tatsache der Verwandtschaft spürt. „Arme“ oder „reiche“ Verwandte mit stark betontem Haus II erscheinen im Erleben des Menschen eher im Haus IV – ebenso wie Mitbewohner.
Auf der ersten Stufe der Aufarbeitung von Haus III lautet das Grundprinzip der Ethik zwischen Menschen: „Der Mensch ist des Menschen Feind.“ Der Hauptsatz im Umgang ist tiefes Misstrauen – das niemals ganz überwunden wird, selbst gegenüber engsten Verwandten, mit denen man Jahrzehnte zusammenlebt
(wobei diese strenggenommen astrologisch nicht im Haus III stehen). Dieses Misstrauen beruht auf zwei Faktoren: Erstens: Der Mensch kann andere schlecht spüren – ihre Motive bleiben ihm letztlich fremd. Er projiziert auf sie seine eigenen Absichten – was natürlich Furcht auslöst. Zweitens: Seine Weltsicht ist atomar und zusammenhanglos. Er sieht Menschen als lose, unverknüpfte Individuen, jeder verfolgt seine Ziele – oft entgegen den Zielen der anderen. So erscheint soziale Ethik als eine Sammlung von Regeln, die verhindern, dass Menschen einander töten und Gruppen in Räuberbanden und Chaos verfallen. Innere soziale Schranken spürt er keine (auch wenn sie tief im Unterbewusstsein schlummern). Er neigt dazu, die Rolle des Gesetzes in der Gesellschaft zu überschätzen. Die soziale Ethik auf dieser Stufe ist streng vom Egregor seines sozialen Milieus programmiert. Er wird niemandem in einer Situation helfen, die sein Milieu nicht ausdrücklich erlaubt – selbst wenn ihn das Gewissen quält. Seine Haltung zum Lernen ist auf dieser Stufe ebenfalls hart. Fokus liegt auf Auswendiglernen – sei es die Konjugation lateinischer Verben oder das Erlernen des Fouetté. Der Lehrer wird als imperativ wahrgenommen: eine Autorität, die klar definierte Aufgaben vorgibt und deren wiederholte, strikte Erfüllung verlangt. Jede Abweichung von der Norm gilt als Schwäche des Lehrers –
als Unfähigkeit, den Schüler dem Lernprozess zu unterwerfen, der als Asphaltier Maschine gesehen wird, die einen formlosen Haufen heißen Asphalts in eine glatte Straßenbahn verwandelt. Das Ideal des Lernens hier: Klassische Dressur – Ausbildung robuster konditionierter Reflexe, unterbewusster Programme, die unter allen Umständen strikt nach Algorithmus funktionieren.
Auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung von Haus III wird das Verhältnis zu anderen toleranter und wohlwollender. Zumindest erwartet man von einem Zufallsbekannten keine offene Aggression oder egoistische Täuschung. Der Mensch beginnt zu begreifen, dass seine persönlichen Ziele nicht zwingend im Widerspruch zu denen anderer stehen – jeder isst sein Stück vom Kuchen, aber man backt ihn gemeinsam. Die Notwendigkeit zur Kooperation wird wahrgenommen – auch wenn sie nicht gesetzlich geregelt ist. Freundschaft gilt hier noch als Ausnahme, nicht als Norm. Die soziale Ethik wird durch das Motto geprägt: „Lebe – und lass andere leben.“ Der Mensch versucht, niemandem offen zu schaden – aber tiefer geht er in die Probleme anderer nicht hinein.
Er hält das für unethisch – etwa wie das Spähen durchs Schlüsselloch. Sein Credo: „Sollen sie selbst klarkommen.“ Gleichzeitig hat er ein deutlich größeres Repertoire an Beziehungstypen als auf der ersten Stufe. Sein Verhalten ist differenzierter: Mit dem Direktor der Schule seines Sohnes spricht er anders
als mit dem Streifenpolizisten – und wieder anders mit dem Premierminister. All diese Rollenbilder sind vom kollektiven Unterbewusstsein genehmigt. Aber er kann sie bewusst wählen – und bei starkem inneren oder äußeren Druck sogar überschreiten: z. B. in ein brennendes Haus stürmen, um ein Kind zu retten
(soziales Skript verlangt, auf die Feuerwehr zu warten, während man entsetzt zusieht).
Im Lebe ist Lernen eng mit Bewegung verbunden. Kurze Fahrten gehören zu Haus III, lange Reisen (außer der Fahrt selbst) zu Haus IX. Der aktivierte Hausbereich prägt das Erleben der Situation. Wenn du jemanden besuchst und dich als Gast empfindest – ist Haus III aktiv. Bleibst du aber ein paar Tage, fühlst dich wie zu Hause – wandelt sich Haus III unmerklich in Haus IV. Dabei wechseln Planeten, Tierkreiszeichen und dein inneres Erleben. Oder umgekehrt: Du reist in eine neue Stadt oder sogar in ein fremdes Land – doch alles erscheint dir vertraut und gewöhnlich. Haus IX bleibt stumm – Haus III übernimmt –
und du denkst: „Warum bin ich so weit gereist, um so wenig Neues zu erfahren?“
Zum III  Haus gehören auch:
– leibliche Geschwister,
– entfernte Verwandte, bei denen man nicht das Maß, sondern nur die Tatsache der Verwandtschaft spürt. „Reiche“ und „arme“ Verwandte hingegen – sofern ihr Haus II für die betroffene Person stark akzentuiert ist – können astrologisch in ihr Haus IV übergehen, als Mitbewohner oder Belastung.
Auf der ersten Stufe der Aufarbeitung von Haus III lautet die ethische Grundregel: „Der Mensch ist des Menschen Feind.“ Das Hauptprinzip ist Misstrauen – selbst gegenüber den engsten Menschen, mit denen man Jahrzehnte verbracht hat. Dieses Misstrauen beruht auf zwei Aspekten:
– Der Mensch spürt andere schlecht, versteht ihre Motive nicht und unterstellt ihnen seine eigenen. Das erzeugt Angst.
Seine Wahrnehmung ist atomar: Er sieht Menschen als voneinander getrennte Einzelwesen, jeder verfolgt nur seine eigenen Ziele – oft im Widerspruch zu denen anderer. Soziale Ethik wird als Verbotskatalog erlebt:
– nicht töten,
– nicht rauben,
– nicht zerstören.
Das ist kein innerer Kompass, sondern ein äußerer Zwangsrahmen. Er spürt keine inneren sozialen Schranken – was nicht heißt, dass sie fehlen, sondern dass sie unbewusst bleiben. Er überschätzt die Rolle des geschriebenen Gesetzes und verhält sich ethisch nur, wenn die Gesellschaft die Handlung sanktioniert. Lehnt die Gesellschaft Hilfe in einer bestimmten Situation ab, wird er sie nicht leisten – selbst wenn ihn sein Gewissen quält. Seine Haltung zum Lernen ist ebenfalls hart. Lernen bedeutet Auswendiglernen und Dressur. Der Lehrer ist eine unpersönliche, autoritäre Figur:
– gibt klare Aufgaben,
– verlangt deren fehlerfreie, vielfache Ausführung.
Jede Abweichung gilt als Schwäche des Lehrers. Der Lernprozess erinnert an eine Asphaltiermaschine:
– der Schüler ist die heiße Masse,
– das Ergebnis: eine glatte, kalte Straße.
Das Ideal: Ausbildung robuster unterbewusster Programme, die in jeder Situation automatisch funktionieren.
Auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung von Haus III wird der Umgang mit Menschen toleranter und wohlwollender. Der Mensch erwartet keine Hinterlist mehr von jedem Passanten. Er erkennt, dass persönliche Ziele nicht zwangsläufig gegensätzlich sind – jeder isst sein Stück vom Kuchen, aber man bäckt ihn gemeinsam. Es entsteht das Gefühl von Kooperation – nicht gesetzlich geregelt, aber innerlich selbstverständlich. Freundschaft wird noch als Ausnahme empfunden – aber sie ist denkbar. Die Ethik drückt sich aus in: „Lebe selbst – und lass andere leben.“ Der Mensch versucht, niemandem absichtlich zu schaden, aber in die Probleme anderer mischt er sich nicht ein – er hält das für taktlos. Sein Motto: „Sollen sie selbst klarkommen.“ Gleichzeitig wächst das Repertoire an sozialen Mustern: Mit dem Schulleiter spricht er anders als mit dem Polizisten oder einem Premierminister. All diese Verhaltensweisen stammen aus dem kollektiven Unterbewusstsein. Aber nun kann er zwischen ihnen wählen – und unter starkem innerem oder äußerem Druck sie sogar überschreiten: zum Beispiel ein Kind aus einem brennenden Haus retten, statt wie erwartet auf die Feuerwehr zu warten und entsetzt zuzusehen.
Auf der zweiten Stufe sucht der Mensch im Lehrer den Profi.
Wichtig sind:
– konkretes Wissen,
– systematischer Lehrplan,
– Disziplin – aber nicht mehr durch Druck oder Schreien, sondern durch regelmäßige Hausaufgaben und konsequente Forderungen. Individueller Zugang oder psychologischer Kontakt mit dem Schüler sind ihm weniger wichtig. Hauptsache: Der Lehrer beherrscht sein Fach und kann es gut vermitteln. Wertgeschätzt wird Qualifikation, nicht Charisma. Ein Lehrer auf derselben Stufe sieht seine Aufgabe eng gefasst. Er konzentriert sich auf das Fachliche, arbeitet mit Schülern, die über entsprechende Begabungen verfügen, und entwickelt gezielt diese weiter. Lernen wird weiterhin als Aneignung konkreter Kenntnisse verstanden, die in klar definierten Situationen anwendbar sind.
Auf der dritten Stufe der Aufarbeitung von Haus III beginnt der Mensch, im Anderen das Höhere zu sehen. Sogar das Böse erscheint ihm als eine vorübergehende Form des Guten – als niedrige Stufe, als momentane Verzerrung des Weges. Er erkennt, wie stark seine eigene Haltung gegenüber Menschen
deren Verhalten ihm gegenüber beeinflusst. Wenn er Wohlwollen und Demut ausstrahlt – bekommt er dies zurück. Wenn er Aggression sendet – empfängt er Aggression.
Auf dieser Stufe beginnt der Mensch, sich von der sozialen Ethik seiner Schicht zu lösen. Er wird oft getadelt – selbst von Freunden oder Verwandten:
– „Wie kannst du Fremden vertrauen?“
– „Mir haben sie vor zwei Jahren auf dem Markt das Portemonnaie gestohlen, und du gibst wildfremden Leuten deinen Wohnungsschlüssel? „Er hat zwar noch keine vollständige philosophische Begründung, warum man Menschen vertrauen sollte – aber er lebt bereits danach. Er irrt sich selten. Und selbst wenn – nimmt er es gelassen. Die meisten Menschen mögen ihn. Er hat weniger Feinde, als man erwarten würde. Das ist die Folge seiner Uneigennützigkeit: Er benutzt andere nicht als Werkzeuge zur Erreichung eigener Ziele. Im Lernen sucht der Mensch auf dieser Stufe den persönlichen Kontakt zum Lehrer. Er will nicht bloß „den Stoff von A bis Z“ lernen – sondern die Gesamtvision erfassen und den Geist des Faches spüren. Er strebt nach einem flexiblen Lernen: Das Wissen und die Fertigkeiten sollen sich künftigen Bedingungen anpassen. Und der Lernprozess soll mit dem Unterricht nicht enden. Autoritäre Lehrer und starre Methoden erlebt er als Hindernis. Er wünscht sich eine informelle Beziehung zum Lehrer. Manchmal verliebt er sich sogar – oder möchte sich tief mit ihm identifizieren. Das ist gefährlich: Wenn das Persönliche das Lernziel verdrängt, wird Haus III deaktiviert – und das Lernen bricht ab. Ein Lehrer auf dieser Stufe handelt anders. Er sucht den individuellen Zugang. Er berücksichtigt Charakter und Persönlichkeit jedes Schülers und versucht, die Liebe zum Fach zu entfachen. Er opfert den Enthusiasmus nicht der Technik. Lernen wird für ihn ein schöpferischer Akt – eine Quelle der Freude, Inspiration und Sinngebung.
Auf der vierten Stufe der Aufarbeitung von Haus III sieht der Mensch in jedem Menschen einen Teil eines großen, lebendigen Organismus. Für ihn ist die natürliche Beziehung zwischen Menschen Symbiose: gegenseitige Unterstützung, Resonanz und spirituelles Zusammenspiel. Jeder Kontakt wird zum Ereignis des inneren Lebens – sowohl des eigenen als auch des anderen. Und oft zur Gelegenheit, einen karmischen Knoten zu lösen – auch wenn er andere Menschen oder Situationen betrifft. Solche Menschen wirken oft wie Hellseher – und sind es tatsächlich, viel stärker, als es ihre Umwelt bemerkt. Sie spüren Karma, ahnen das Wesen kommender Begegnungen. Sie „lesen“ die Aura und Seele des Gegenübers – man kann sie kaum täuschen. Doch man will es auch nicht. Im Gegenteil: In ihrer Nähe wollen andere sich öffnen, sich aussprechen, bekennen. Sie spüren: Man wird sie verstehen – tiefer als sonst. Die Ethik eines solchen Menschenunterscheidet sich stark von der gesellschaftlich anerkannten – aber das fällt kaum auf. Im Gegenteil – er ist nach außen taktvoll, sanft, unauffällig. Doch innerlich ist seine ethische Struktur viel feiner, konkreter und umfasst mehr Situationen. Was für andere neutral oder belanglos ist, kann für ihn eine ethische Herausforderung sein – oder eine spirituelle Entscheidung. Das heißt nicht, dass er mehr tut. Er sieht mehr. Er schaut aufmerksamer. Aber die eigentliche Arbeit leistet nicht er, sondern der ihn führende Egregor. Dieser Mensch lernt ständig. Jeder menschliche Kontakt ist für ihn Lernen. Wenn der Gesprächspartner achtsam ist und sich selbst entwickeln will, wird daraus ein wechselseitiger Prozess. Er sieht, dass jede Handlung – ob Alltag oder Kreativität – auf drei Arten gelebt werden kann: gedankenlos,  mit Mühe, oder mit Streben nach geistigem Wachstum. Er wählt das dritte, bei seinen Lehrern lernt er besonders. Er nimmt nicht nur Worte auf, sondern auch Schwingungen, die der Meister ausstrahlt – und versucht, ihnen zu entsprechen. Manchmal hilft er sogar dem Lehrer, selbst zu wachsen. Er bemerkt feinste Details – die anderen Schüler entgehen – und manchmal selbst dem Lehrer. Zum Beispiel – wie der Meister den Fisch in die Pfanne legt. Und dann stellt sich heraus: Genau darin lag der Kern. Alles, was er lernt, bezieht er auf zwei Dinge:
– auf das Gesamtbild der Welt
– und auf seinen eigenen karmischen Weg.
Situationen des Haus III sind alle Formen unspezifischer menschlicher Kommunikation. Ein wesentliches Element ist dabei der Meinungsaustausch und die Weitergabe von Informationen mit einem sozialen Anklang – jedoch ohne stark ausgeprägte Dominanz einer einzelnen Persönlichkeit (was für Haus I oder Haus V typisch wäre). Klassische Beispiele sind: Klatsch, Telefongespräche, belangloses Geplauder zur gemeinsamen Zeitgestaltung. Haus III ist aktiv, wenn man sich an einem Gespräch um des Gesprächs willen beteiligt – ohne tiefergehende persönliche Motivation oder emotionale Einbindung.
Alle Häuser der Nachtseite (Haus I–VI) betonen das subjektive Erleben. Die Außenwelt und die Gesellschaft werden eher als Kulisse wahrgenommen. Ein Haus wirkt selten isoliert – meist ist es zusammen mit dem gegenüberliegenden Haus aktiv. So wird etwa bei einer Diskussion über die Dummheit anderer mit der Aktivierung des Haus III zwangsläufig auch Haus IX angesprochen, etwa durch Sätze wie: „Die heutige Jugend ist einfach nicht mehr zu retten“ oder „Wohin steuert diese Welt?“
Konflikte im Haus III entstehen, wenn der Mensch in seinem Gesprächspartner keine eigenständige Persönlichkeit sieht, sondern einen kollektiven sozialen Typus: „Du bist wie all deine Saufkumpane!“ oder „Immer der gleiche Ärger mit diesen Nachbarn!“ Dazu gehören auch: Straßenzank, Schimpfereien in Warteschlangen oder Diskussionen auf Bürgerversammlungen. Haus III umfasst außerdem alle Formen des Lernens im sozialen Kontext: Vorlesungen, Schulunterricht, Training, Proben. Auch Situationen mit sozial geprägten Entscheidungen fallen hierher: Darf man lügen? Ist es moralisch vertretbar, anderen zu schaden, um selbst voranzukommen? Was muss man wiedergutmachen, wenn man „über Leichen ging“? Hier greifen ethische Programme des Unterbewusstseins, die das Verhältnis zu Menschen im Allgemeinen betreffen.
Haus III regiert die Verwandtschaft im engeren Sinne: insbesondere Familientreffen, bei denen die Logik des Blutes zählt und der Egregor der Großfamilie aktiv ist. Besonders deutlich zeigt sich das, wenn über das „schwarze Schaf“ gesprochen wird – ein Familienmitglied, das vom gemeinsamen Weg abgewichen ist. Wenn ein Bruder oder eine Schwester zu Besuch kommt und über sich erzählt, ist Haus III im Hintergrund stets aktiv.
Starkes Haus III verleiht dem Menschen einen großen Bekanntenkreis oder ein stabiles Bedürfnis nach sozialem Kontakt. Wenn ihm der Austausch fehlt, leidet er darunter. Diese Kontakte bleiben allerdings häufig oberflächlich: Vielleicht hat er keine engen Seelenfreunde (Haus VIII) oder echten Gleichgesinnten (Haus XI), aber die ganze Welt ist voller „Kumpel“. Je stärker Haus III ausgeprägt ist, desto häufiger muss sich der Mensch mit ethischen Fragen des Alltags auseinandersetzen. Die gängigen Normen reichen oft nicht aus, sodass er gezwungen ist, sein eigenes Wertesystem zu entwickeln – besonders bei einem breiten Spektrum sozialer Situationen.
Wenn Haus IX schwach ist, fällt es ihm schwer, allgemeine Prinzipien oder Ideale als Grundlage sozialer Ethik zu formulieren. Er könnte denken: „Wird schon gutgehen – meine Erfahrung ist mein bester Ratgeber.“ Doch irgendwann reicht Erfahrung nicht mehr aus, und er wird gezwungen, Haus III und Haus IX miteinander zu balancieren – also persönliche und kollektive Ethik miteinander in Einklang zu bringen. Solch ein Mensch wird viel lernen – was jedoch keine Garantie für Tiefe oder Reife des Wissens ist. Es kann sein, dass er viele Fähigkeiten „aufschnappt“, aber keine echte Umsetzung findet, wenn ihm Sinn und Inspiration fehlen (geschwächtes Haus IX). Insgesamt ist Haus III anspruchsvoll: Manchmal ist Lernen anstrengender als Arbeit. Bei geringer Harmonie macht es das Leben besonders in der Jugend schwer. Doch durch Aufarbeitung entstehen große Begabungen für Lehre – insbesondere in den Bereichen, die durch die Aspekte von Haus III angezeigt sind. Dadurch kann er ein inneres Gleichgewicht zwischen Haus III und Haus IX entwickeln.
Schwaches Haus III zeigt, dass der Mensch wenig Interesse an alltäglichen sozialen Kontakten hat. Er ermüdet schnell durch Telefonate, Small Talk oder zufällige Begegnungen. Auf niedrigem Niveau kann er trotzdem tratschen, plaudern, Nachrichten konsumieren oder fernsehen – jedoch ohne echtes Interesse, eher aus Langeweile und Gewohnheit. Solche Menschen haben meist wenige oberflächliche Bekannte. Sie bevorzugen andere Formen der Kommunikation (welche – zeigt das gesamte Horoskop). Es kann ihnen schwerfallen, einen Fremden nach dem Weg zu fragen, im Bus ein Gespräch zu beginnen oder eine leichte Unterhaltung zu führen.
Da Haus III in der heutigen Kultur eine wichtige Rolle spielt, versucht jemand mit einem schwachen Haus III, es durch ein anderes, stärkeres Haus zu kompensieren. Daraus entstehen Verzerrungen: Wenn sich stattdessen Haus XI einschaltet, werden Zufallsbekannte als schlechte Freunde wahrgenommen; wenn Haus VII – als Gegner oder Feinde; wenn Haus X – als Autoritäten. Daraus ergibt sich oft die Haltung eines „Bittstellers vor dem System“.
Schwaches Haus III erzeugt nur wenige Lernsituationen – aber auch kaum Hindernisse. Es ist die Position des selbstbestimmten Schülers: Der Mensch entscheidet selbst, ob er lernen will oder nicht. Dennoch ist die Aufarbeitung unumgänglich – denn Lernen ist ein zentraler Teil des karmischen Weges. Wird es ignoriert, können karmische Konsequenzen folgen – nicht zwingend in Form von Bildung:
– die Kommunikationssituation kann sich drastisch verschlechtern,
– oder das Verhältnis zu Bruder oder Schwester kann zerbrechen.
Harmonisches Haus III verleiht dem Menschen das Gefühl, sich in der Gesellschaft wie ein Fisch im Wasser zu bewegen. Er bezaubert seine Gesprächspartner mit Leichtigkeit und gewinnt in wenigen Minuten ihr Vertrauen. Bekannte mögen ihn, er findet schnell die richtigen Leute – Friseure, Handwerker, nützliche Kontakte – alles scheint ihm wie von selbst zuzufallen. Solch ein Mensch gibt im Gespräch oft mehr, als er bekommt – oder zumindest sollte es so sein. Doch menschlicher Egoismus kann dieses Gleichgewicht verzerren.
Wenn Haus III nicht aufgearbeitet ist, beginnt der Mensch, andere zu instrumentalisieren: als Quelle des Nutzens. Je nach Zeichen an der Hausspitze geht es dabei um materielle (Erdzeichen), emotionale (Wasserzeichen), informationelle (Luftzeichen) oder andere Formen der Bereicherung. Dann lässt auch das sprichwörtliche „Glück mit Menschen“ spürbar nach.
Harmonisches Haus III bringt große Lernfähigkeiten mit sich. Doch lernen kann dieser Mensch vor allem in „seinem Stil“, der durch das Zeichen an der Hausspitze angezeigt wird:
• Jungfrau – benötigt klare und detaillierte Erklärungen,
• Schütze – braucht das große Ganze, die Idee,
• Fische – lernt durch Atmosphäre, Intuition und Stimmung.
Diese Leichtigkeit kann ihn verwöhnen: Er ist es nicht gewohnt, mühsam und langwierig zu lernen. Formal verlangt das Schicksal es vielleicht nicht von ihm – doch das ist eine Illusion der modernen Gesellschaft. Aufarbeitung ist dennoch notwendig. Solch ein Mensch ist jemand, der dir sofort und klar erklärt, wie du zur nächsten Post kommst.
Verletztes Haus III bringt ein zwiespältiges Verhältnis zur Kommunikation. Einerseits fühlt sich der Mensch zu anderen hingezogen, erste Begegnungen verlaufen meist angenehm. Doch dann treten Schwierigkeiten auf: Missverständnisse, Konflikte, schwindendes Interesse. Die Art der Probleme zeigt die Horoskopstellung:
• Neptun im Haus III – trügerische Beziehungen, Selbsttäuschung, Missverständnisse.
Opposition zu Haus IX – falsche Lehrhaltung.
• Fische an der Hausspitze – Mitleid, energetische Verletzlichkeit, Tendenz zum Vampirismus.
Solch ein Mensch neigt dazu, seinen Bekanntenkreis stark einzuschränken und nur mit Menschen zu interagieren, die er astrologisch in andere Häuser „verschiebt“:
• Freunde (Haus XI),
• Geliebte (Haus V),
• Gegner (Haus VII),
• verborgene Feinde (Haus XII).

Wer sich nicht verschieben lässt, wird ausgegrenzt. Manchmal verfällt er einem totalen Nihilismus: „Alle Menschen sind Schweine.“ Doch dieser Weg ist zerstörerisch.
Aufarbeitung bedeutet hier: lernen, Menschen zu verstehen, die Zeichen des sozialen Umfelds zu deuten, eine eigene Ethik der menschlichen Beziehungen zu entwickeln – eine für sich selbst und eine andere für die Außenwelt.
Verletztes Haus III bringt oft eine schwierige Pubertät und Jugend mit sich, sowie eine Kombination aus großem Lerninteresse und erheblichen Hürden. Solch einem Menschen fällt das Lernen sehr schwer. Es dauert Jahre, in denen der Einsatz scheinbar keine Früchte trägt und die Gefühle überbordend sind – mit viel Frustration, Schweiß und Tränen. Hier kann astrologische Hilfe besonders wertvoll sein. Häufig hat dieser Mensch kein Glück mit praktischen Lehrern: Es kann viele davon geben, der Kontakt beginnt gut – doch plötzlich bricht alles ohne sichtbaren Grund zusammen. Manchmal sind die Lehrer schlicht unfähig, und der Mensch verspürt das Bedürfnis, sie selbst zu unterrichten – was ihm unerwartet einen neuen Impuls für seinen eigenen Lernweg gibt.
Es ist ein harter Weg des Schicksals, doch er führt zu wahrer Meisterschaft. Man muss aufhören zu klagen und lernen, selbst unter unerträglichen Bedingungen zu lernen. Dann wird man selbst zum Meister – und kann sogar jene unterrichten, die als besonders schwierig und hoffnungslos gelten.

Abessalom Podvodny. "Allgemeine Astrologie Häuser (Felder)."
 
 
 
 
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