Nördlicher Mondknoten im Löwen - Astrologie im Wassermannzeitalter.

Dieser Mensch schätzt besonders den Verstand, die Weitsicht und das schöpferische Genie seiner Vorfahren, das sich in verschiedensten wissenschaftlichen Ideen und großen Erfindungen ausdrückte. Die Aufarbeitung des südlichen Mondknotens verleiht ihm das Streben, diese Ideen an die Gegenwart anzupassen – was sich als sehr konstruktiv erweisen kann. Auf niedriger Entwicklungsstufe läuft der Mensch herum und sagt: „Ja, unsere Großväter konnten noch etwas, unsere Väter hatten Fähigkeiten… und die heutigen wiederholen nur alte Lieder.“ Allerdings bleibt sein Verhältnis zur Tradition mental-distanziert. Selbst auf niedriger Stufe kann dieser Mensch manchmal eine ungewöhnliche oder sogar originelle Auslegung eines traditionellen Elements liefern – worauf geachtet werden sollte, vor allem von ihm selbst. Denn solche Auslegungen können einen tieferen Sinn verbergen. Der Wassermann spricht in Offenbarungen und schwer verständlichen Andeutungen, die einer Deutung bedürfen.
Den ersten Anzeichen gesellschaftlicher Zukunft gegenüber verhält sich der Mensch sehr persönlich: Sie inspirieren ihn und wecken seinen Enthusiasmus. Für das, was ihm gefällt, ist er bereit zu kämpfen und – falls nötig – sogar eine Kampfgruppe anzuführen. Allerdings mangelt es an kritischer Distanz und der Fähigkeit, seinen Eifer zu kontrollieren. Zudem begeistern ihn Ideen eines langsamen, ausgewogenen gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses eher wenig. Revolutionen oder zumindest ein großes Ereignis, das die Kräfte des Volkes – und seine eigenen – fordert, liegen ihm näher. Doch die Geschichte kennt auch ruhigere Perioden und karmische Programme, die nicht übersehen werden sollten. Das Gleichgewicht wird hier durch eine praktischere, energischere und zielgerichtetere Haltung zur Anwendung von Tradition im Alltag erreicht – sowie durch eine wissenschaftlichere, objektivere Annäherung an neue gesellschaftliche Strömungen. Ein gelungener Syntheseprozess kann einen bedeutenden evolutionären Fortschritt für die Gesellschaft bedeuten.
Im inneren Leben ist dieser Mensch mit der Gabe ausgestattet, seine historisch geprägten unterbewussten Programme originell und einfallsreich zu reinigen, und mit ausreichend Aufarbeitung des südlichen Mondknotens kann er sogar lernen, sie mental zu steuern. Diese Programme sind stabil, obwohl sie auf eine etwas ungewöhnliche Weise strukturiert sind und teils eigenartig funktionieren. In dieser Eigenart lässt sich ein Hinweis und ein möglicher Zugang zur Entdeckung seiner Individualität finden – jenes Unverwechselbaren, das dem Menschen bereits bei der Geburt mitgegeben wurde. Neue unterbewusste Programme übernimmt und verwendet der Mensch meist dann, wenn sie ihn durch äußere Effekte und starke Energie anziehen. So kann er sich zum Beispiel in die Idee verlieben, die Kunst eines Dompteurs zu erlernen, der einen Tiger durch einen Feuerreifen springen lässt. Doch solche effektvollen Fähigkeiten sind selten nötig, und das feurige Streben nach innerer Reinheit und Ehrlichkeit entsteht meist erst bei weiter fortgeschrittener Aufarbeitung. Daher sind Verzögerungen in der psychischen und persönlichen Entwicklung möglich. Dies kann zu einer unangenehmen Situation führen – ähnlich der, die im Epigraph beschrieben wurde.
Die Erziehung der Kinder erfolgt relativ frei, und die Dogmen, die der Elternteil vermittelt, können einen spezifischen Charakter haben („Fahre niemals mit der Straßenbahn“). Meist entsprechen sie jedoch den Normen der sozialen Schicht des Elternteils, und obwohl seine Erklärungen und Auslegungen ungewöhnlich sein mögen, appellieren sie nicht an die Emotionen des Kindes, sondern an dessen Verstand. Im Gegensatz dazu sind die Erwartungen an Leistungen sowie die geformten Ideale eindeutig löwenhaft – groß, autoritär und mit einem Hauch von Macht.

Auf niedriger Entwicklungsstufe der Knoten überträgt der Elternteil dabei seine mentale Nachlässigkeit sowie seine Machtambitionen auf das Kind.