Achtes Haus
Häuser
VIII Haus.
Symbolische Planetenherrscher sind Skorpion, Pluto, Mars. In Erhöhung s Uranus, im Exil Chiron und Venus, im Fall Mond.
Das VIII. Haus ist verbunden mit Geburt und Tod sowie mit dem Wechsel des Egregors. Wenn der Skorpion die Idee der Transformation insgesamt regiert und über allen tiefgreifenden inneren und äußeren Wandlungen steht, so verweist das VIII. Haus auf konkrete Lebensumstände, bei denen sich die Art des Dienstes verändert. Dazu gehören Eheschließung oder Scheidung – also der Wechsel des familiären Egregors. Ebenso zählen dazu Kündigung und Antritt einer neuen Arbeit, Beginn oder Abschluss eines Studiums, Wechsel der beruflichen Tätigkeit sowie die physische Geburt und der Tod.Ein Wechsel des Egregors geht jedoch nicht immer mit äußeren Veränderungen einher. Manchmal geschieht er im Inneren – infolge einer tiefen psychologischen Krise. Äußerlich kann sich fast nichts verändern, doch die innere Welt des Menschen erfährt grundlegende Verschiebungen. Mystiker nennen den plötzlichen Aufstieg in der Hierarchie des Egregors, dem sie dienen, „Einweihung“. Solch ein Zustand kann mit starken energetischen und emotionalen Wirkungen einhergehen – mit Erscheinungen von Heiligen, spirituellen Lehrern und anderen höheren Formen. Bei einem gewöhnlichen Menschen oder auch bei einem mit hohem Entwicklungsstand kann der Wechsel des Egregors nahezu unmerklich erfolgen. Er stellt einfach fest, dass er weicher, toleranter geworden ist, andere Menschen besser versteht und weniger Wut empfindet. Manchmal erfolgt jedoch der Übergang unter den Einfluss eines härteren Egregors – der Mensch wird fanatisch, egoistisch und intolerant. Gleichzeitig kann er Macht über einen bestimmten Teil der Realität gewinnen. Früher nannte man das „seine Seele dem Teufel verkaufen“ – also in den Dienst eines kristallisierten Egregors treten.
Das VIII Haus regiert Situationen des imperativen Dienstes an einem Egregor. In solchen Momenten ist der Wille des Menschen nahezu ausgeschaltet. Er handelt wie eine Marionette, gelenkt von einer höheren Kraft. Das sind auch Momente tiefer Verbindung mit einem Egregor, in denen der Mensch dessen Gegenwart und Willen deutlich spürt.
Dazu gehören religiöse Zustände sowie Verbindungen zu nationalen oder Gruppen-Egregoren – einer Stadt, Institution, Studiengruppe usw. Das VIII Haus regiert die Gruppenethik – also Normen, die vom kollektiven Egregor vorgegeben sind. Es umfasst auch die Momente, in denen Konflikte zwischen persönlicher Ethik und kollektiven Anforderungen entstehen. Dieses Haus wird immer dann aktiv, wenn der Mensch mit einer Gruppe interagiert, deren Teil er ist. Findet die Interaktion mit einer fremden Gruppe statt, kann sie anderen Häusern zugeordnet sein – dem II, V oder VII, je nach Situation. Der Mensch kann vorbeigehen, ein Konzert geben oder in eine Schlägerei geraten. Sobald das Problem der Interaktion gelöst ist und der Mensch im Namen der Gruppe oder innerhalb ihrer handelt, übergibt das VIII Haus die Initiative an andere Häuser – das XI, V oder I, je nach Kontext.
Das VIII Haus umfasst Konflikte und die Abstimmung des Menschen mit der öffentlichen Meinung. Menschen mit starkem VIII Haus können diese sogar formen. Das sind Ideologen, Politiker sowie Schriftsteller, Journalisten und Regisseure mit ausgeprägtem gesellschaftlichen Bewusstsein. Sie sind an einen nationalen oder ethnischen Egregor angeschlossen und sehen ihre Mission in der Gestaltung der öffentlichen Moral und Ethik.
Ebenso regiert das VIII Haus kollektive Werte, auch materielle. Hierzu gehören Steuerbeamte und Finanzmagnaten. Diese Menschen verfügen in der Regel über herausragende psychologische Fähigkeiten.
Das VIII Haus regiert insgesamt die Tiefenpsychologie, insbesondere Prozesse der Umstrukturierung der Psyche. Da es für die direkte Verbindung zu Egregoren verantwortlich ist, ist es auch aktiv in okkulten und mystischen Praktiken insbesondere in Gruppenmeditationen. Paarmeditationen sind häufiger dem VII Haus zuzuordnen, Einzelmeditationen dem XII.
Auf der ersten Stufe der Aufarbeitung des VIII Hauses wird dessen Aktivierung nicht erkannt. Der Mensch versteht nicht, was mit ihm geschieht. Er kann es weder erklären noch analysieren. In Momenten des Egregorwechsels wird er gleichsam „aus einer Hand in die andere“ übergeben – ohne seine Zustimmung, mit vorübergehend ausgeschaltetem Willen und teilweise auch Denken. Er sagt dann: „Ich weiß gar nicht, wie ich überhaupt geheiratet habe. Es war wie ein Nebel.“ Auf dieselbe Weise erfolgen auch andere wichtige Lebensentscheidungen: Bildung, Beruf, Wohnort, Freundeskreis usw. Der höchste karmische Egregor verlässt sich in diesen Momenten nicht auf den Verstand oder den Willen des Menschen. Bei Umschaltungen zwischen sozialen Egregoren übernimmt er selbst die Kontrolle. Er „verheiratet“, „scheidet“ oder „versetzt“ ihn. Subjektiv werden solche Phasen meist als schwer erlebt. Emotionale Details werden schnell verdrängt, weil sich der Mensch seiner Ohnmacht gegenüber dem Schicksal bewusst ist. Nach außen tut er so, als handle er aus freiem Willen – aber innerlich spürt er, dass es ein Schauspiel ist. Psychologische Krisen verlaufen unterschiedlich – abhängig von den Aspekten des VIII Hauses, werden jedoch meist nicht erkannt. Der Mensch sagt einfach, dass er schlechte Laune habe. Er ist nicht geneigt (und auch nicht in der Lage), deren Ursachen zu ergründen. Das Ergebnis der Krise wird von anderen oft deutlicher wahrgenommen als von ihm selbst.
Konflikte mit der Gruppe sind möglich. Dennoch wird die Gruppenethik von ihm oft als etwas Heiliges empfunden. Abweichungen davon insbesondere bei anderen kann er nicht ertragen. Sich selbst verzeiht er Fehler leichter, indem er sie rechtfertigt. Doch wenn er den wahren Gruppenwillen spürt, wird er sich ohne Widerstand unterordnen. Eine ideologische Abweichung vom Kollektiv ist für ihn unvorstellbar. Er ist nicht in der Lage, die Werte seiner Gruppe zu verwerfen. Im Gegenteil, die eindrucksvollsten Momente seines Lebens sind mit der Aktivierung des VIII Hauses verbunden. Das können kollektive Meditationen, die Hetzjagd auf „Fremde“ oder gemeinschaftliche Urteile zu wichtigen Fragen sein. In solchen Momenten wird ein starker kollektiver Egregor aktiv, und der Mensch erlebt tiefe religiöse Gefühle. Doch diese Gefühle sind nicht individuell. Es ist keine Verbindung zu einem persönlichen religiösen Egregor, sondern ein Erleben im Rahmen eines Gruppenrituals – etwa eines gemeinsamen Gebets. Mystik auf dieser Ebene reduziert sich auf den Glauben an Vorzeichen, Wahrsagerei, Hexerei, Beschwörungen, mediale Trancen usw. Der hauptsächliche kollektive Wert bleibt das Geld. Viele auf den ersten Blick geheimnisvolle Handlungen erweisen sich letztlich als geldbezogen. Zu subtilen, hochspirituellen Gruppen fühlt sich ein Mensch auf dieser Ebene in der Regel nicht hingezogen. Über Gedanken an den eigenen Tod versucht er nicht nachzudenken. Dieses Thema erfüllt ihn mit Grauen und wird aus dem Bewusstsein verdrängt.
Auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung des VIII Hauses erkennt der Mensch bereits, dass ein Wechsel der Egregoren ein wichtiges Ereignis ist. Er kann sich im Voraus darauf vorbereiten. Er denkt ernsthaft über die Wahl seiner Ausbildung oder seines Berufs nach und bemüht sich, die Besonderheiten der zukünftigen Tätigkeit zu verstehen. Heirat und Scheidung geschehen nicht mehr so leichtfertig wie auf der ersten Stufe. Auch dem Thema Kinder schenkt er bewusste Aufmerksamkeit. Die Geburt eines Kindes wird zumindest oberflächlich in der Familie besprochen. Psychologische Krisen werden erkannt, und der Mensch erkennt deren Zusammenhang mit äußeren Veränderungen. Seine Deutungen mögen naiv sein, doch entscheidend ist das Bewusstwerden selbst. Er beginnt, ein wichtiges Prinzip zu verstehen: Das Erwünschte kommt, wenn es nicht mehr lebensnotwendig ist. Trotzdem hat er während der Krisen kaum Einfluss auf sein Unterbewusstsein. Er versteht nicht genau, was mit ihm geschieht, spürt aber dessen Bedeutung. Nach dem Ende der Krise fühlt er eine innere Veränderung. Diese in Worte zu fassen fällt ihm jedoch schwer. Aufmerksame Menschen in seinem Umfeld können diese Veränderungen besser wahrnehmen als er selbst. Mit der Zeit, wenn er sich an seinen neuen Zustand gewöhnt hat, kann er beschreiben, wie sich seine Wahrnehmung der Welt und seine Haltung zu sich selbst gewandelt haben. Doch die tiefere Ursache der Krise bleibt ihm vermutlich verborgen.
Auf dieser Ebene kann es bereits zu Konflikten mit der Gruppenethik und der öffentlichen Meinung kommen. Mitunter ist er in der Lage, ihnen für kurze Zeit seine eigene Meinung entgegenzusetzen, erlebt dabei jedoch starkes inneres Unbehagen. Letztlich wird er sich in der Regel doch unterordnen. Nun aber ist ihm bewusst: Die Ethik des Kollektivs ist nicht identisch mit seiner persönlichen. Er kann beginnen, gezielt auf die öffentliche Meinung einzuwirken und diese in bestimmten Bereichen zu verändern. Gleichzeitig wird er jene Aspekte der kollektiven Ethik, mit denen er einverstanden ist, leidenschaftlich verteidigen. Ein solcher Mensch kann glühender Nationalist oder Fanatiker sein – von der Fußballmannschaft bis hin zur politischen Ideologie. „Karthago muss zerstört werden!“ – das entspricht durchaus dieser Stufe.
Ideologie beginnt ihn zu interessieren. Er achtet auf die Parolen der herrschenden Partei. Sein Wertesystem geht über das rein Finanzielle hinaus. Er interessiert sich für Kultur oder unterscheidet materielle Werte nach ihrer Herkunft: Ölaktien sind das eine, Glücksspiel das andere.
Er ist nun zu feineren Formen der Meditation fähig – etwa ein intimes Gespräch, Musik, ein Film oder Theater. Seine Erlebnisse sind immer noch vorwiegend emotional und nicht besonders tief, doch sie gehen über die Meditationen der ersten Stufe hinaus – die sich um Gewalt und groben Sex drehen. Phänomenen wie spiritistischen Sitzungen, Zaubersprüchen und Medien begegnet er mit Zurückhaltung und Skepsis. Doch die Kraft des Wunsches und die mentale Konzentration nimmt er als real war.
Sein Verhältnis zum Tod wird komplexer. Er begreift ihn als ein bedeutendes und unausweichliches Ereignis, das zum Nachdenken und zur Neubewertung der Prioritäten anregt. Auch die Geburt eines Kindes wird ernst genommen, auch wenn ihr tiefer mystischer Sinn ihm noch entgeht. Der Mensch kann über solche Themen nachdenken, doch seine Philosophie bleibt vorerst oberflächlich.
Auf der dritten Stufe der Aufarbeitung des VIII Hauses spürt der Mensch bereits intuitiv, unter welchem Egregor er sich in jedem einzelnen Moment befindet. Die Übergänge zwischen den großen Egregoren – Familie, Arbeit, Gesellschaft nimmt er nicht nur als bedeutende äußere Ereignisse wahr, sondern auch als Abschluss bestimmter innerer Entwicklungsabschnitte. Nun erhält er teilweise Zugang zur Schau der Zukunft. Der höchste karmische Egregor kann ihm mögliche Schicksalsvarianten zeigen. Und der Mensch ist fähig, zwischen ihnen zu wählen – im Rahmen sein Karma und seines Bewusstseinsniveaus.
Er berücksichtigt bereits nicht nur den praktischen Sinn, sondern auch die tiefere, evolutionäre Bedeutung jeder Wahl. Psychologische Krisen werden als innere Entwicklungsstufen und Übergänge zu neuen Wahrnehmungsebenen erlebt. Nach einer Krise beginnt der Mensch nicht nur anders zu fühlen, sondern auch anders zu denken. Er kann den Verlauf solcher Krisen in gewissem Maße beeinflussen. Vor allem aber versteht er ihren Sinn. Das erleichtert das Durchleben schwerer Zustände, auch wenn sie selbst womöglich noch intensiver sind als auf früheren Ebenen.
Auf dieser Stufe ist das bewusste und freiwillige Opfern eines Teils seiner niederen Programme erforderlich. Das wird als innere Opfergabe erlebt – schmerzhaft, aber notwendig. Der Mensch spürt: So wie bisher kann er nicht mehr weiterleben. Das Ende der Krise bringt einen qualitativen Sprung im Dasein. Das karmische Sehen erweitert sich, und die innere Realisationskraft vertieft sich. Besonders scharf stellt sich auf dieser Ebene die Frage der Abstimmung zwischen persönlicher und kollektiver Ethik. Der Mensch empfindet Verpflichtungen – gegenüber sich selbst, gegenüber seinem Gott, gegenüber dem höchsten Egregor, aber auch gegenüber den Gruppen, denen er angehört: Familie, Arbeitsplatz, Verein usw. Jeder dieser Egregoren beansprucht seine Aufmerksamkeit, Zeit, Energie – mitunter auch sein Geld. Hinzu kommt die Stimme des Egoismus – und so entsteht ein komplexes inneres System von Konflikten.
Einen Ausweg findet man nur über die Ausarbeitung eines eigenen Wertesystems und einer persönlichen Ethik. Diese muss mit allen kollektiven Systemen in Einklang gebracht werden. Das ist die Aufgabe der Balance zwischen II. und VIII Haus.
Auf dieser Ebene identifiziert sich der Mensch nicht mehr mit der Ideologie der Gruppe. Im Fall eines Konflikts neigt er nicht zum offenen Widerstand. Stattdessen versucht er, sanft auf die Gruppenethik einzuwirken, um sie – soweit möglich – auf ein höheres evolutionäres Niveau zu heben. Seine persönlichen Werte sind meist mit Kultur und Spiritualität verbunden. Doch in seinem Verständnis von kollektiver Ethik können auch bodenständigere Elemente erhalten bleiben. Er kann meditative Zustände sehr hoher Bewusstseinsebenen erreichen und sich mit starken Egregoren verbinden. Dort findet er Unterstützung, Hilfe und kann notwendige Informationen empfangen. Doch nicht immer gelingt es ihm, diese korrekt zu deuten.
Dies ist das Niveau großer Künstler, die schaffen, ohne selbst ganz zu verstehen, was genau sie tun. Ihre Werke rufen Bewunderung hervor, doch die Menschheit braucht lange und mühsame Wege, um ihren Sinn zu erfassen. Dabei wird das spirituelle Wachstum der Gesellschaft oft nur als mentales oder emotionales Wachstum wahrgenommen.
Auf dieser Ebene können sich spezifische mystische und okkulte Fähigkeiten zeigen. Der Mensch kann sich nach Wunsch im Astralkörper vom physischen lösen – auch wenn er sich dessen nicht immer bewusst ist. Suggestive Kräfte und energetische Heilung (durch Handbewegungen, Berührung) treten spontan zutage.
Sein Verhältnis zum Tod wird zutiefst mystisch. Er sieht ihn als schwierigen, aber bedeutenden Übergang in eine andere Daseinsform.
Auf der vierten Stufe der Aufarbeitung des VIII Hauses steht der Mensch in ständigem Kontakt mit seinem höchsten karmischen Egregor. Er wählt selbst, welchen niedrigeren Egregoren er dienen will, in welcher Form und mit welchen Aufgaben. Er verfügt über eine hohe Realisationskraft. Das ist für Außenstehende vielleicht nicht offensichtlich, doch er sieht nicht nur den Hauptpfad der Zukunft, sondern auch deren mögliche Verzweigungen. Er kann zwischen ihnen wählen – abhängig von den konkreten Umständen. Darin besteht sein schöpferisches Mitwirken am Leben. Er kann andere Menschen an mächtige Egregoren anschließen. Das kann ihre Evolution beschleunigen – oder im Gegenteil zur Involution führen. So wird der Mensch zum „weißen“ oder „schwarzen“ Lehrer. Doch solche Initiationen ohne Vorbereitung haben oft unvorhersehbare Folgen. Meistens richten sie mehr Schaden an als Nutzen – besonders aus Sicht des Schülers. Er wird einfach in einen mächtigen Energiefluss geworfen, wie ein Welpe ins Wasser: „Ertrinke im Wahnsinn – oder schwimme in die Heiligkeit, wenn du genug Mut und Flexibilität hast.“ Die Werte, Ethik und das Weltbild eines solchen Menschen widersprechen nicht den sozialen und kollektiven Normen – sie passen einfach nicht mehr hinein. Diese Begriffe werden von ihm in anderen Begriffen ausgedrückt.
Er besitzt esoterisches Wissen, sieht Karma und ihre Gesetze. Daher muss er ein doppeltes, dreifaches, manchmal vierfaches Leben führen – je nach Anzahl der Gruppen, mit denen er interagiert. Nach außen beugt er sich der Ethik des Kollektivs – genau in dem Maß, wie er mit ihm verbunden ist. Seine persönliche Ethik basiert auf unvoreingenommener, aufmerksamer Beobachtung. Diese Beobachtung beleuchtet den entsprechenden Egregor und fördert seine Evolution.
Das VIII Haus umfasst alles, was mit Geburt und Tod zu tun hat. Es sind Geburten –besonders die ersten vierzig Tage des Säuglingslebens und das Abfallen der Nabelschnur. Ebenso betrifft es tödliche Krankheiten und Reanimation. Daraus ergeben sich Berufe wie Geburtshelfer, Mikropädiater, Mitarbeiter im Bestattungswesen oder auf Friedhöfen.
Das VIII Haus umfasst auch alle Situationen, die mit Lebensgefahr verbunden sind. Eine einzige falsche Bewegung – und der Tod ist möglich. Dazu gehören Berufe wie Fahrer, Lokführer, Kernkraftwerksbediener, Chirurg, Bergsteiger, Feuerwehrmann, Ermittler, Stuntman und andere, bei denen Sicherheitsvorschriften keine Formalie, sondern Überlebensregel sind.
Besondere Bedeutung hat die Straße – sie galt zu allen Zeiten als Symbol des Todes. Deshalb fallen alle Verkehrssituationen, selbst ein gewöhnlicher Straßenüberweg, unter das VIII Haus. Es gibt auch einen anderen Bereich von Berufen, die mit dem Schutz eines Egregors verbunden sind. Dazu gehören die Sicherheitsorgane, das System der Geheimhaltung, die Zensur sowie der Beruf des Wachmanns und alle Kontrollinstanzen. Unter das VIII Haus fallen auch Szenen der Eifersucht, die als eine Form des Schutzes des familiären Egregors gelten. Das VIII Haus regiert gemeinsam mit dem XII Haus die geschlossenen psychiatrischen Abteilungen, in denen innere Krisen stattfinden. Zusammen mit dem VII Haus regiert es den Krieg und die aktive Armee – insbesondere in kritischen Momenten, in denen die Gefahr der Vernichtung sowohl für den einzelnen Soldaten als auch für die gesamte Armee real ist. In Friedenszeiten regiert das VIII Haus die Ideologie, den Kampf für den Frieden und die kollektive Ethik. Hierzu zählen Publikationen – Bücher, Zeitschriften, deren Ziel entweder die moralische Erziehung oder die Verderbnis der Massen ist. Darüber hinaus umfasst das VIII Haus Berufe, die mit plötzlichen Veränderungen im Leben eines Menschen verbunden sind, wie etwa Mitarbeiter in Personalabteilungen, Bahnhöfen oder Wohnungsämtern.
Das VIII Haus ist zutiefst existenziell. Wenn es aktiviert ist, spürt der Mensch die Schärfe des Daseins wie nie zuvor – und versucht oft, dieses Gefühl abzuschalten, da die Schwere des freien Willens für ihn unerträglich wird. Ein starkes VIII Haus schenkt dem Menschen kein einfaches Leben. Es wird voller scharfer und extremer Situationen sein. Es handelt sich dabei nicht zwangsläufig um Ereignisse an der Schwelle von Leben und Tod, aber sie werden als tiefgreifend, ungewöhnlich und innerlich angespannt erlebt. Möglicherweise erlebt der Mensch viele abrupte Veränderungen. Oder er wird beispielsweise zum Geheimagenten und verbringt sein Leben in einem fremden Land – äußerlich ruhig, doch innerlich ohne Frieden. Psychologische Krisen treten bei ihm häufig auf. Er neigt dazu zu glauben, dass sie durch äußere Umstände verursacht sind durch Widersprüche zwischen den verschiedenen Realitäten, in denen er leben muss. Es kann sein, dass er eine neue Firma gründet oder beim Sterben einer alten anwesend ist. In solchen Momenten fühlt er sich am richtigen Ort. Doch Phasen der Stabilität und des Wohlstands erscheinen ihm langweilig.
Ein solcher Mensch interessiert sich tief für die kollektive Ethik und das Wertesystem der Gruppe, zu der er sich zählt. Mit der Zeit kann er zum Ideologen, Millionär oder Dissidenten werden – abhängig von den Lebensumständen und der Gesamtstruktur seines Horoskops. Doch die Richtung gesellschaftlicher Bewegungen wird ihn stets beschäftigen. Stillstand empfindet er schlimmer als den Tod. Der Tod selbst kann ihm unbewusst als der faszinierendste und interessanteste Moment des Lebens erscheinen. Wahrscheinlich besteht bei ihm ein Interesse an Mystik, Okkultismus, Leben nach dem Tod und der Theorie der Reinkarnation. Verborgene okkulte Fähigkeiten sind möglich, die ihm lange Zeit nicht bewusst sind.
Verletztes VIII Haus findet man bei einem Menschen, dessen Leben keine scharfen Übergänge kennt. Veränderungen in der familiären Situation, im Beruf oder im Wohnort verlaufen bei ihm ohne innere Brüche. Sie werden als natürlicher Ablauf der Dinge wahrgenommen ohne tiefe psychologische Krisen. Themen quälender seelischer Dramen, religiöser Suche oder Kämpfe zwischen Gott und dem Teufel lösen bei ihm keinen lebendigen Widerhall aus. Wenn er sich jedoch theoretisch damit befasst, kann er eine sehr interessante und objektive Analyse durchführen. Höchstwahrscheinlich wird er sich automatisch der kollektiven Ethik unterwerfen besonders dann, wenn sie sich ihm als Befehl darstellt. Doch ein großer Ideologe oder Rebell wird er kaum sein. Momente kollektiver Meditation, in denen die Gruppe ein Einheitsgefühl erlebt, hinterlassen bei ihm kaum Eindrücke. Diese Zustände werden für ihn keine leuchtenden Erinnerungen darstellen. Wenn hingegen das II. Haus stark ist, wird er seine eigene Werteskala mehr schätzen als die gesellschaftliche. Berufe, die mit Lebensrettung zu tun haben vom Feuerwehrmann bis zum Sicherheitsingenieur, werden ihn nicht anziehen. Er wird weder Schrecken noch Erhabenheit in Momenten tödlicher Gefahr empfinden weder für andere noch für sich selbst. Mystik und Okkultismus erscheinen ihm als Aberglaube. Ausnahmen sind jedoch möglich das hängt vom Gesamtbild des Horoskops ab.
Harmonisches VIII Haus verleiht dem Menschen die Fähigkeit, in scharfen und instabilen Bedingungen zu leben und dabei innerlich ganz zu bleiben. Er kann gleichzeitig für drei Geheimdienste arbeiten, Gehälter in verschiedenen Währungen erhalten, seine Berichte nicht verwechseln und dennoch in hohem Alter eines natürlichen Todes sterben, besonders bei einem günstigen Aspekt zum IV Haus. In seinem Leben wird es psychologische Krisen, scharfe Situationen und Veränderungen geben in der Familie, im Beruf und im sozialen Umfeld. Doch in der Regel geht alles gut aus. Seine Psyche bleibt intakt. Er kann sich von der Thematik tödlicher Risiken, realer wie psychologischer Tragödien, sowie von Situationen wundersamer Rettung angezogen fühlen. In der Gruppe fühlt sich ein solcher Mensch wohl. Die kollektive Ethik entspricht ihm, und man wird von ihm kaum unangenehme Pflichten verlangen. Doch als Sprachrohr des Gruppenwillens kann er mit Enthusiasmus Verfolgungen Andersdenkender anführen selbst wenn dies seinen persönlichen Überzeugungen widerspricht. Konflikte mit der öffentlichen Meinung sind bei ihm selten. Wahrscheinlicher ist, dass er ein erfolgreicher Herausgeber einer konservativen Zeitschrift wird, die beim klugen und selbstsicheren Publikum beliebt ist. Er ist ein geborener Mystiker. Zeichen helfen ihm, er versteht sich auf Suggestion und Ausstrahlung und das, ohne die viel Bedeutung beizumessen. Er kann seine magischen Fähigkeiten zu nützlichen Zwecken innerhalb sozial akzeptierter Grenzen einsetzen. Wenn er einen Blick in Kaffeesatz wirft oder Karten legt, versteht er weit mehr, als er zeigt.
Verletztes VIII Haus macht Übergänge zwischen Lebensphasen sehr schwierig. Der Beginn eines Studiums, ein neuer Job, Heirat, Scheidung oder ein Umzug – all das ist mit schweren inneren Krisen verbunden. Solche Krisen können auch ohne erkennbare äußere Ursache auftreten und finden oft keine zufriedenstellende Lösung.
Die Aufarbeitung besteht hier im Prozess der „Beerdigung“ niederer Programme des Unterbewusstseins. Diese Programme sind zunächst noch lebendig, aber sie werden zu einem Hemmnis. Welche genau – dass zeigen die Aspekte des VIII Hauses und konkrete Lebenssituationen. An die Stelle alter Programme treten neue, doch dieser Prozess ist schmerzhaft. Das Neue ruft häufig Ablehnung hervor, wirkt fremd und ist schwer anpassbar.
Der Mensch muss vieles in sich selbst überdenken, was ihm schwerfällt. Sein Verhältnis zur kollektiven Ethik ist kompliziert. Ungeschriebene Regeln der Gruppe irritieren ihn. Er kann sie übersehen oder missverstehen. Das macht ihn – bewusst oder unbewusst – zum Andersdenkenden. Die Folgen reichen von Konflikten bis zur Isolation. Er muss Toleranz und konstruktives Miteinander lernen. Das ist eine Anforderung seines karmischen Programms. Sein Verhältnis zum Tod kann äußerst schmerzhaft sein. Starke, aber verdrängte suizidale Neigungen sind möglich. Mitunter äußern sie sich in Form von Witzen – doch das ist nur Tarnung.
Eine Neigung zur schwarzen Magie, zu okkulten Experimenten und Kontakten mit niederen astralen Wesenheiten kann die Situation verschlimmern. Das führt zur Versklavung durch einen harten, zerstörerischen Egregor. Dies ist das Schicksal von Serienmördern, Gewalttätern und vielen psychisch instabilen Menschen.
Doch die Aufarbeitung des VIII Hauses eröffnet die Möglichkeit zu echter, tiefer Hilfe. Ein solcher Mensch kann Leben retten in den schärfsten und schwersten Umständen.