Partnerhoroskop (Synastrie)
Synastrie.
Ziegel für Ziegel zerlegen die Mauer des Misstrauens.
Beziehungen und gemeinsamen
Fragmenten des Schicksals. Und der Versuch eine konkrete und klare Strategie
der Wechselbeziehungen und des Benehmens zu finden sind zum Scheitern
verurteilt. Es bedeutet aber nicht, dass die Beziehungen in den Paaren
chaotisch und keinen Regeln unterstellt sind. Im Gegenteil, sie werden immer
von einer vernünftigen Kraft geleitet, die den Namen Paar-Egregor trägt und die
sich immer bemüht, den Partnern anzudeuten was genau eigentlich von ihnen
verlangt wird. Aber die Menschen sind so unaufmerksam zu sich selbst und zu Anderen,
dass es Merkwürdig wäre, wenn sie plötzlich so was Ephemeres angehört hätten.
Trotzdem kann eine synastrische Karte sehr vieles sagen, und zwar nicht nur
über Freude und Schwierigkeit der Kommunikation, sondern auch über die
karmische Aufgabe des Paars.
Astrologie ist größtenteils eine
Kunst der Diagnostizierung der Sackgassen in früherer Phase ihres Durchgangs.
Dem Astrologen ist es oft schwer zu sagen was man in einer oder anderer
Situation machen soll, aber viel leichter ist zu sagen, was man nicht tun soll.
Was die Wahl des Partners betrifft, so darf man sich auf keinen Fall auf die
Prognosen der Synastrie orientieren. Die Treffen schickt das Schicksal und man
muss jedem getroffenen im Leben Mensch eine maximale Aufmerksamkeit schenken
und ihn als, wenn auch kurzfristigen, aber vollwertigen Partner betrachten.
Der Sinn der synastrischen Astrologie
besteht darin, den Menschen zu helfen mit den Beziehungen zurechtzukommen, die
schon irgendwie gebildet sind und in denen sich ein karmisches Programm
gefunden hat, welches wert ist, dass eine Synastrie erstellt und gedeutet wird.
Das Thema der Beziehungen zwischen dem
Menschen und dem Kollektiv wird schon seit langem untersucht - wohl so lange wie
die Menschheit und ihre Individuen bestehen. Aber nur der Begriff Egregor
erlaubt die zwei Aspekte dieses Thema deutlich zu teilen: äußere Beziehungen
des Menschen mit dem Kollektiv, die sich im Laufe physischer und sozialer
Mitwirkung dieses Menschen mit anderen Kollektivmitgliedern realisieren (z.B.
Gespräche) und innere Beziehungen des Menschen mit dem Kollektiv, die in den Vorstellungen
des Menschen passieren und in seiner geistigen (nicht selten emotional und
ethisch gefärbt) Mitwirkung mit Gestalten einzelner Kollektivmitglieder sowie
mit dem Kollektiv im ganzen bestehen - das heißt mit dem Egregor dieses
Kollektivs. Die Situation der inneren Beziehungen mit dem Kollektiv (manchmal
sehr dramatischen!) ist jedem Menschen bekannt, der in Kindergarten, Schule,
Universität gegangen war, in Werkabteilung, Labor, Amt oder privater Firma
gearbeitet hatte, in einer Familie lebte und andere Familien besucht hatte.
Andere Sache ist, dass wir es nicht gewöhnt sind auf die Egregore zu achten und
ihren Einfluss auf unser Inneres als eigene seelische Regungen interpretieren.
In einer Union der zwei gibt es nicht nur Sie
und Ihren Partner, sondern auch den Paar-Egregor, der auch bestimmen will,
welche Rollen Sie und Ihr Partner in Ihrer Kommunikation und Ihren gemeinsamen
Programmen spielen müssen. Diese Rollen entstehen oft wie von selbst unmerklich
für das Paar, einfach nach der Situation, die von dem Egregor initiiert und
organisiert wird. Mit anderen Worten, beide Partner haben bestimmte Ansichten (wohl
unterbewusste) auf das, in welchen Rollen sie auftreten möchten, aber
tatsächlich treten sie unter dem Einfluss der Umstände oder „wer weiß warum“
(verbreiteter Euphemismus für den Egregor!) in anderen Rollen auf, manchmal ohne
es zu begreifen oder gegen ihren Willen.
„Liebling und Peripherie“ des Paar-Egregors.
Wenn wir zulassen, dass es den Egregor als
einzelnes Wesen gibt, das eigenen Geschmack und Vorlieben hat, dann ist ja
klar, dass er nicht gleich zu den Paarmitgliedern steht. Gewöhnlich ist ein
Partner bequemer (angenehmer) für den Egregor - wir werden ihn weiter Liebling
des Egregors nennen (vielleicht, weil der Liebling mit dem Egregor seine
Sprache spricht oder ihm aus anderen Gründen angenehm ist, welche es viel geben
kann).
Den zweiten Partner, der
von dem Egregor weniger geliebt wird, nennen wir Peripheriepartner oder einfach
Peripherie. In den Situationen, wo so eine Teilung stabil ist, wird der Egregor
sich bemühen seine Programme durch seinen Liebling zu realisieren und wird
vermeiden sich direkt an den Peripheriepartner zu wenden. Wie wird solche
Situation von den Partnern aufgenommen?
Der Liebling wird die Trennung und
Entfremdung sehr zu Herzen nehmen und die Peripherie kann sich überhaupt keine
Sorgen machen, eigene Sachen machend, sie sendet dem Partner (dem Liebling)
keine SMS und erwartet auch keine zurück. So befindet sich der Liebling in
einer scharfen Lage, weil genau durch ihn versucht der Paar-Egregor seine
Programme zu realisieren, darunter Treffen und verschiedene Zusammenwirken zwischen
den Partnern zu organisieren. Sicher bekommt der Liebling auch von der
Zusammenkunft mehr Freude, aber in der Situation der zeitlichen Trennung wird der
Egregor genau auf ihn das Programm der Zusammenkunft auferlegen. Besonders
stark sieht man das bei romantischen Liebespaaren: Der Liebling sehnt sich nach
dem Partner bei der Trennung und die Peripherie macht sich gar keine Gedanken.
Ist das gerecht? Natürlich nicht, aber so ist die Natur der Dinge. Kann man in
dieser Situation was tun? Natürlich ja, aber unter der Bedingung, dass Sie den
Egregor als ein von Ihnen unabhängiges Wesen anerkennen und Ihre eigenen
Erlebnisse von denen, die der Egregor zugeführt hat, trennen. Nach Erkennung
des nach ihrer Meinung unangebrachten „Induzierens“ des Egregors können sie ihn
„offiziell“ (wenn auch gedanklich) bei Namen nennend bitten, sein Induzieren zu
ändern oder sich ganz zu entfernen und sie nicht zu bekümmern bis zu bestimmtem
Zeitpunkt. Natürlich ist es leichter gesagt als getan, aber da gibt es manche richtunggebenden
Überlegungen. Und zwar, wie der Egregor einen Riecher hat auf seine Diener, so
auch die Diener können einen Riecher entwickeln auf die Erscheinung des
Egregors in ihrer Psyche und auf den psychologischen Druck, den er ausübt. Wenn
Sie regulär die Egregore begrüßen und sich von ihnen verabschieden, dann lernen
Sie langsam ihre charakteristische „Schrift“ zu registrieren (erkennen), d.h. den
Stil der von ihnen induzierenden Gedanken und Wertigkeiten, Emotionen und
Willensimpulse. Wenn Sie fühlen, dass unverständlich woher bei Ihnen ein
Tatenimpuls (Absicht) entsteht, dann stellen Sie sich die Frage: „Wozu?“ Nach der
Antwort, die in Ihrem Kopf aufleuchtet und nach den stilistischen
Besonderheiten (z.B. Intonationen) dieser Antwort können Sie draufkommen, woher
der Wind weht, d.h. was es für ein Egregor ist (oder Archetyp, oder ihre eigene
Subperson, oder ein anderer Mensch), der auf Sie diese Absicht aufträgt, und diese
korrigieren oder abwenden, wenn sein echtes Ziel für Sie unnötig oder
schädigend ist.
Und nun eine andere, aber auch ziemlich dramatische
Situation für den Liebling des Egregors. Der Liebling befindet sich neben dem
Peripheriepartner und bemüht sich (nach Induzieren des Paar-Egregors) ihn in
einen tiefen nicht offiziellen Verkehr zu ziehen und verbreitet auf ihn den
Einfluss des Egregors. Aber die Peripherie kann das nicht wollen und sich
blockieren von zu intimen Kontakten (wie er meint) mit dem Liebling. Kann der
Liebling in dieser Situation etwas tun? Viele Psychologen meinen, dass es
Mittel gibt, die erlauben sich jedem Partner anzupassen und die garantieren,
dass ein tiefer psychologischer Kontakt mit ihm aufzubauen ist. Ich dagegen bin
entgegen gesetzter Meinung, und zwar: Wenn der Partner wirklich nicht will mit
Ihnen in tieferen Kontakt eingehen, als er für sich für annehmbar hält, dann
wird er in diesen Kontakt mit ihnen nicht eingehen, egal wie Sie sich bemühen.
Aber der Peripheriepartner kann auch den Wunsch bekommen, tiefer mit dem
Liebling zu kontaktieren, wenn ihn der Egregor direkt (und nicht durch den
Liebling) darum bittet. In welcher Situation wird der Egregor (dem es im
Prinzip nicht so einfach ist) das tun? Zum Beispiel, wenn der Liebling selbst
auf Kontaktaufbau mit der Peripherie verzichtet und dem Egregor es direkt
vorschlägt: „Wenn du unseren Kontakt brauchst, dann stimme die Peripherie
selbst ein, es gelingt mir nicht und ich will das nicht mehr machen“. Und es
ist sehr wahrscheinlich, dass wenn der Egregor so eine Absage hört, geht er an
die Peripherie ernst ran und die Peripherie bekommt demzufolge von Innen den
Wunsch nach tiefem Kontakt mit dem Liebling ganz ohne Bemühungen und
Andeutungen des Letzteren (schreibt einen Brief, ruft plötzlich an usw.).
Man soll beachten, dass der Peripheriepartner unzufrieden sein kann mit
der zugeteilten Peripherierolle im Kommunizieren. Er sieht natürlich, welches Vergnügen und Freude der Liebling von den
Kontakten bekommt und der Peripheriepartner möchte es vielleicht auch, aber er
bekommt zu wenig von der direkt auf ihn gerichteter Energie des Paar-Egregors.
Solche Situation zwingt den Peripheriepartner sich in der Kommunikation etwas
zu verschließen, weil er viel weniger von dem Kontakt bekommt, als er gewöhnt
ist von dem Liebling zu bekommen. Was zwingt denn die Peripherie im Kontakt mit
dem Liebling zu bleiben? In verschiedenen Fällen können die Gründe verschieden
sein. Manchmal führt der Paar-Egregor die Peripherie mit dem Liebling nach den
Umständen zusammen: Mutter mit der Tochter, Leiter mit dem Untergebenem, Lehrer
mit dem Schüler, Eheleute mit kleinen Kindern; manchmal „kauft“ der Liebling
die Peripherie mit verschiedenen Güter, die keinen direkten oder indirekten
Bezug auf die Kontaktierung haben (z.B. materiellen); manchmal ist die
Peripherie zufrieden mit indirekten (z.B. sozialen) Vorteilen des Verkehrs mit
dem Liebling, so ist es bei dem Kontakt eines Star mit dem Fan usw. Aber die
Situation der festen Teilung der Partner auf Lieblinge und Peripherien kann
nicht optimal oder zufriedenstellend heißen von der Sicht des Kommunizierens.
Viel besser ist es, wenn die Rollen wenigstens manchmal getauscht werden und
jeder Partner von Zeit zu Zeit zu Liebling und Peripherie wird. Wie man solche
Situation organisieren kann - ist ein Thema für sich.
Tragödien, die sich bei dem Paaren- und
Familienzerfall abspielen, verstärken sich mehrmals dank dem tragischen
Empfinden des Paar- oder Familienegregors, der seine Mission nicht zu Ende
erfüllt hat und einen Schleier der Hoffnungslosigkeit auf die zukünftigen
Schicksale der Familienmitglieder überzieht, obwohl sie gar nicht sterben und an
sich selbst vielleicht gar nicht so leiden. Aber für die Lieblinge des Egregors
wird sich die Unbestimmtheit ihres weiteren Lebens und der Bruch der stabilen
Lebensstereotypen verschlimmern mit der tragischen Weltempfindung des
sterbenden Egregors, als ob er ihnen einlispelt: „Schluss, damit geht dein
Leben zu Ende und das von deinen Kindern auch“ - der sterbende Egregor
verwandelt die Krise des Paares oder Familie in hoffnungsloses Erlöschen allen
ihrer Mitglieder ohne die Varianten der Transformation, Genesung und des
folgenden Aufstiegs. Das oben gesagte wird öfters von den Lieblingen des
Egregors nicht erkannt, aber wird für sie zu unklarer (sehr mühsame)
Empfindung, die man nicht loswerden kann. Und was tun die Lieblinge des
Egregors in dieser Situation unter so einem starken Druck? In vielen Fällen
versuchen sie ihn künstlich zu unterstützen, wenn auch in ihm praktisch kein
Leben mehr ist und es ergibt sich ein egregorischer Phantom, der einem
hoffnungslosen Körper auf dem Reanimationstisch ähnelt, der noch atmet, aber
kein reales Leben in sich mehr hat: Das Gehirn ist tot. Und die eigentlich ganz
fremd gewordenen Menschen leben weiter zusammen, die einander nicht helfen,
sondern stören und tun nur so als ob ihr „Wir“, ihre Familie, ihr Paar noch
existiert. Manchmal, um diese Situation zu zerstören und den tatsächlich toten
Egregor zu begraben, wird in die Familie oder dem Paar ein „Egregorkiller“
geschickt, der dem Liebling eine alternative Variante des Lebens ohne den
sterbenden Egregor zeigt. Nachdem hört der Liebling auf, den Egregor zu
unterstützen und gibt ihm sogar manchmal den letzten Hieb. Nicht selten
übernimmt diese Rolle für die romantische und Familienpaare ein Rivale oder
eine Rivalin - ein Mensch, der zu einem neuen Partner des Lieblings wird und
ihm die Kraft gibt, die Fesseln der Weltempfindung des sterbenden Egregors zu
zerreißen. In manchen Fällen besonders starker Bindung zwischen den Menschen
existiert der Paar-Egregor sogar nach dem Tod von einem der Partner, wenn der am
Leben gebliebene sich dafür anstrengt und die Seele des verstorbenen nicht in
weitere Reise gehen lassen will.
Inwiefern solches Verhalten korrekt ist - ist mehr eine
sozial-kulturelle Frage. Eine Witwe, die ihrem im Krieg gefallenen Mann treu
bleibt und von jungen Jahren keinen anderen Mann anschauen will - ist sie ein
Beispiel der Tugend, Neuroseopfer oder Objekt für die Missbilligung? Über
dieses Thema kann der Leser selbst nachdenken.
Abessalom Podvodny.