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Erstes Haus - Astrologie im Wassermannzeitalter.

Astrologie im Wassermannzeitalter
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Erstes Haus

Häuser
HAUS I.
Symbolische Planetenherrscher – Widder, Mars. In Erhöhung steht die Sonne. Im Exil die Venus, im Fall Saturn.

Haus I beschreibt die Persönlichkeit des Menschen im engeren Sinne. Es handelt sich um ein Set oberflächlicher Programme des Unterbewusstseins. Diese wirken wie ein doppelter Filter: durch sie erfolgt sowohl Wahrnehmung als auch Selbstausdruck.
Das I Haus gibt viele Hinweise auf die Kindheit. Es herrscht über das Leben des Kindes, solange es sich noch nicht vom Außen getrennt hat – also bevor es „Ich“ sagt.
Haus I wird besonders aktiv, wenn der Mensch über seine Verdienste, Fähigkeiten und Eigenschaften spricht – oder sich präsentiert. Dies kann ein faszinierendes Schauspiel sein, wenn es etwas zu zeigen gibt und die Person aufrichtig ist. In solchen Fällen will man ihr nacheifern, sie wird zum Vorbild – weil ihre Persönlichkeit ständig sichtbar bleibt, ganz gleich, was sie tut. Subjektiv bedeutet die Aktivierung des ersten Hauses: „Ich bin das Universum“ oder sogar „Ich bin Gott“.
Das deutlichste Bild für Haus I ist ein Sänger auf der Bühne. Er wird vom Scheinwerferlicht geblendet, sieht und hört nichts um sich herum. Er ist ganz absorbiert vom Bild seiner selbst, das er in diesem Moment darstellt. Haus I ist ein Wahrnehmungsfilter. Es bestimmt die Art der Verzerrung oder Umformung von Informationen und Energie, die aus der Außenwelt kommen.
Das Zeichen an der Spitze von Haus I (am Aszendenten) weist auf den Wahrnehmungsstil hin, der für den Menschen angenehm ist. Zwillinge zum Beispiel geben eine schnelle, mentale Wahrnehmung, Steinbock eine ernste, praktische.
Wenn Haus I nicht vollständig in einem Zeichen liegt, sondern teilweise ins nächste übergeht, hat die Person zwei Wahrnehmungsstile. Der erste – oberflächlicher – entspricht dem Zeichen an der Spitze. Der zweite – tiefgehender – dem folgenden Zeichen.
Die erste Wahrnehmungsweise läuft automatisch ab, ohne Konzentration. Wenn sich die Person aber konzentriert, aktiviert sich der zweite Stil – die gleiche Situation erscheint dann tiefer und anders.
Beginnt Haus I z. B. im Stier und endet in den Zwillingen, so ist die primäre Wahrnehmung stierhaft: Der Mensch achtet auf reale Dinge und wesentliche Vorgänge. Kleinigkeiten, Emotionen und leeres Gerede berühren ihn nicht: Es zählen Fakten und Objekte, der Rest ist unwichtig. Auf niedrigem Niveau wirkt das engstirnig und starr. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch eine gedankliche Leichtigkeit und analytische Schnelligkeit. Dann schaltet sich das Zeichen Zwillinge ein, und er beleuchtet die Situation plötzlich ganz neu. Er kann sofort begreifen, was andere ihm vergeblich zu erklären versuchten. Doch in jedem Fall fällt es ihm schwer, fremde Emotionen wahrzunehmen – vor allem, wenn sein Mond nicht in einem Wasserzeichen (Krebs, Skorpion, Fische) steht.
Auf der anderen Seite stellt Haus I einen Filter für den Selbstausdruck dar. Der Mensch drückt sich durch die Ausdrucksmittel aus, die ihm durch die Stellung von Haus I im Horoskop gegeben sind. Dazu gehören das Zeichen an der Hausspitze (und das folgende Zeichen, wenn Haus I es teilweise umfasst), die Planeten im ersten Haus, deren Aspekte sowie die faktischen und symbolischen Planetenherrscher.
Diese Ausdrucksmittel sind einerseits Werkzeuge des Selbstausdrucks (bei erfolgreicher Aufarbeitung sind sie folgsam). Andererseits begrenzen sie die Möglichkeiten des Menschen. Besonders spürbar ist das bei einem verletzten Ausdrucksstil, wenn dieser fremd bleibt und kaum erlernbar ist. Selbst wenn man es versucht, wirkt alles unauthentisch und unbefriedigend.
Abschließend ist zu betonen: Haus I bestimmt nicht, was der Mensch ausdrückt, sondern wie er es tut. Der Inhalt des Energie- und Informationsstroms wird hingegen durch andere, tiefere Programme des Unterbewusstseins und äußere Umstände bestimmt – also durch die übrigen Häuser des Horoskops.
Die Persönlichkeit formt sich aus angeborenen Eigenschaften, familiärem und gesellschaftlichem Einfluss – und oft durch die Bemühungen des Menschen selbst. Daher sollte man den aktuellen Zustand der Persönlichkeit eines Erwachsenen mit großer Vorsicht bewerten. Das Geburtshoroskop zeigt Richtungen, Möglichkeiten und Entwicklungstendenzen – aber es ist unmöglich, den genauen Weg zu bestimmen, den der Mensch wählen wird und wie weit er darauf gehen kann.
Auf der ersten Stufe der Aufarbeitung von Haus I identifiziert sich der Mensch völlig mit seiner Persönlichkeit. Und diese ist für ihn untrennbar mit dem Körper verbunden. Man kann hier von psychischer Realität sprechen, aber nicht von einer inneren Welt, zu der der Mensch ein bewusstes Verhältnis hat. Das Selbstbewusstsein ist schwach entwickelt. Er trennt sich noch kaum von der Welt. Eher sagt er „es tut weh“, als „mir tut etwas weh“.
Auf dieser Stufe vertraut der Mensch vollkommen seiner eigenen Wahrnehmung. Alles, was er nicht unmittelbar spürt, existiert für ihn einfach nicht. Der Selbstausdruck erfolgt spontan und unkontrolliert. Selbst in unangemessenen Situationen empfindet er kein Schamgefühl. Er ist zutiefst überzeugt: So wie er ist, muss man ihn annehmen und lieben. Er spürt keine Tiefe seiner Psyche. Der gesamte innere Inhalt beschränkt sich auf äußere Handlungen und elementare Reaktionen. Deshalb erlebt er sehr schmerzhaft das Bedürfnis nach Selbstbehauptung. Er ist gezwungen, sich täglich seine Bedeutsamkeit zu beweisen. Weil er unfähig ist, tiefer in sich hineinzublicken – jenseits oberflächlicher Programme des Unterbewusstseins oder einfacher emotionaler und physiologischer Reaktionen – fühlt er sich leer und bedeutungslos. Wenn er über mehrere Stunden keine Bestätigung seines Wertes bekommt, wird es für ihn unerträglich.
Auf dieser Stufe trägt der Mensch in der Regel ein bis zwei starre Masken. Eine – für jene, die ihm untergeordnet sind. Die andere – für jene, die über ihm stehen. Er ist vollkommen mit diesen Rollen identifiziert. Auch die Umgebung sieht ihn meist genauso. Jede dieser Masken verzerrt sowohl Wahrnehmung als auch Selbstausdruck. Es kommt zu Selbsttäuschung und einer Verfälschung der Wirklichkeit. Der Mensch profaniert seine Umgebung und ist gezwungen, sich selbst und seine Realität in primitive Rahmen zu pressen.
Die Menschen teilt er in Gute und Schlechte – je nach Nutzen. Oder in Kluge und Dumme – je nach Übereinstimmung mit seiner Meinung. Diese Etiketten ändern sich nicht mit der Zeit. In seiner psychischen Realität dominieren zwei Zustände: Aggression und Blockade. Manchmal äußert sich die Blockade als völlige Unterwerfung unter eine äußere Macht. Der Wechsel zwischen diesen Zuständen kann augenblicklich erfolgen – und er schämt sich dessen kein bisschen.
Auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung von Haus I erfolgt eine vollständige Trennung des Menschen von der Außenwelt. Nun kann er über sich selbst sprechen, als würde er seine Persönlichkeit von außen betrachten. Dieses „als würde“ bedeutet, dass die subjektive und voreingenommene Färbung der Wahrnehmung noch erhalten bleibt. Aber der Mensch ist bereits fähig, eine andere Meinung über sich anzuhören – und versucht, sich mit den Augen eines anderen zu sehen. Auf dieser Stufe beginnt er in bestimmten Lebensphasen, besonders in der Jugend, über sich selbst nachzudenken: Wer bin ich? Er will seine Individualität erkennen und verstehen, worin sie einzigartig ist.
Meist wird die Persönlichkeit in diesem Zustand als eine Summe von Charaktereigenschaften, Neigungen, Fähigkeiten und Talenten wahrgenommen. Seltener – als Besonderheit der Wahrnehmung. Der Mensch meint, dass Persönlichkeit geformt werden kann und auch soll. Aber er sieht das nicht als vorrangige Aufgabe.
Seine Ansichten über Persönlichkeitsentwicklung sind fast vollständig durch die öffentliche Meinung geprägt. Diese sagt: Persönlichkeit ist nur für Anführer und Führer wichtig – alle anderen sollen arbeiten, Gusseisen schmieden, demonstrieren und Pläne erfüllen. Dennoch erkennt der Mensch bereits eine innere Welt in sich – und was wichtig ist: Er erlaubt sich, sie zu haben. Hier kann man bereits von einer inneren Welt sprechen, wenn auch einer primitiven. Zu seinen inneren Zuständen nimmt er unterschiedliche Haltungen ein: manches akzeptiert er, manches lehnt er ab, anderes versucht er zu unterdrücken oder auszurotten. Es entsteht ein erstes Verständnis für innere Arbeit – wenigstens im Keim. Der Mensch beginnt, die Grundlage für Selbstachtung zu spüren. Jetzt hängt das Selbstwertgefühl nicht mehr völlig von äußeren Umständen ab. Ein Teil der Selbstbehauptung kommt nun von innen.
Auf dieser Stufe sind die Verzerrungen in der Wahrnehmung der Außenwelt nicht mehr so stark. Sie entsprechen vielmehr dem sozialen Umfeld, dem der Mensch angehört. Dieser Kreis prägt die Hauptmerkmale der Persönlichkeit auf der zweiten Stufe der Aufarbeitung. Die Wahrnehmung wird von gesellschaftlichen Klischees bestimmt. Dieses Repertoire ist breiter und reicher als auf der ersten Stufe und erlaubt ein angemessenes Leben in der Gesellschaft. Auch der Selbstausdruck erfolgt mithilfe gesellschaftlich akzeptierter Muster. Diese sind zwar nicht zahlreich, aber für den Menschen ausreichend. Manchmal – etwa in Verliebtheit – hat er das Gefühl, dass diese Ausdrucksmittel nicht ausreichen. Doch er nimmt das leicht hin. Fragen von Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung werden weiterhin auf gesellschaftlicher Ebene gelöst. Der wichtigste Maßstab sind äußere Erfolge – besonders jene, die gesellschaftlich anerkannt sind. Persönliche Anstrengungen und Verdienste zählen nur, wenn sie von einer für ihn bedeutsamen Gruppe anerkannt werden – am besten von der ganzen Gesellschaft.
Auf der dritten Stufe der Aufarbeitung von Haus I lernt der Mensch, seine Persönlichkeit als äußere Schicht des inneren „Ich“ zu sehen. Er hat bereits eine gut entwickelte, differenzierte innere Welt. Er lebt ein inneres Leben, freut sich, trauert, verändert sich – kurz: Er lebt nicht nur außen, sondern auch innen. Nun wird die Persönlichkeit als Verbindungsglied zwischen Außen- und Innenwelt wahrgenommen. Ihre Mängel werden als Begrenzung der Ausdrucksmöglichkeiten erlebt. Es fällt dem Menschen schwer, das, was innerlich reich und tief erlebt wird, adäquat auszudrücken.
Auf dieser Stufe beginnen gesellschaftliche Wahrnehmungs- und Ausdrucksmuster zu drücken. Der Mensch beginnt, sie zu überwinden. Er erkennt in äußeren Situationen feine Nuancen und Details, die anderen entgehen – zumindest solange, bis er sie in Worte fasst. Doch das hat seinen Preis: Die Gesellschaft nimmt lieber bunte, aber einfache Menschen auf als tiefe und aufgearbeitete. Der Mensch muss selbst für das Recht kämpfen, die Welt auf seine Weise zu sehen. Er verhält sich unkonventionell und wird oft missverstanden – besonders wenn er „aufrichtig“ im wörtlichen Sinne sein will, also Gedanken und Gefühle direkt äußert, ohne Rücksicht auf das Niveau des Gegenübers. Er braucht neue Ausdrucksformen – unkonventionell und nicht allgemein anerkannt. Doch diese können als leerer, affektierter Pseudo-Ausdruck wahrgenommen werden. Hier lernt der Mensch, seine Persönlichkeit zu steuern, indem er gezielt bestimmte Aspekte aktiviert. Er hört auf, die Persönlichkeit als Selbstzweck zu betrachten. Seine Selbstbehauptung stützt sich nun nicht mehr nur auf gesellschaftliche Wertungen und äußere Erfolge, sondern auch auf innere Errungenschaften.
Er versteht: Das Äußere ist ein Spiegel des Inneren – selbst wenn dieses Innere für andere unsichtbar bleibt. Auch wenn ihn Demütigungen noch schmerzen, verschiebt sich der Schwerpunkt der Erfahrung. Nicht das gekränkte Ego steht nun im Vordergrund, sondern die Essenz dessen, was er gerade ausdrückt und repräsentiert. Die Persönlichkeit bleibt wichtig, wird aber nun als Instrument gesehen – wenn auch ein geliebtes –, nicht als das Wesen des Menschen.
Auf der vierten Stufe der Aufarbeitung von Haus I wird die Persönlichkeit als funktionales Werkzeug betrachtet. Sie dient der Verbindung von innerer und äußerer Welt – und der Mensch kann gut mit ihr umgehen. Die Wahrnehmung wird im Wesentlichen unpersönlich. Der Mensch lernt, alles Geschehende anzunehmen – ohne persönliche Gefühle, die den Energie- und Informationsstrom verzerren. Nun wird das Problem des Selbstausdrucks auf einer neuen Ebene gelöst. Der Mensch überwindet starre gesellschaftliche Muster. Er verhält sich frei, natürlich und auf seine Weise – innerhalb der Grenzen gesellschaftlicher Angemessenheit. Das Problem der Anpassung existiert nicht mehr. Er kann sich angemessen verhalten, auch wenn er innerlich Unbehagen verspürt. Dabei bleibt er offen und aufrichtig – soweit es die Situation erlaubt. Dies vermittelt den Eindruck tiefer innerer Freiheit.
Auf dieser Stufe konzentriert sich der Mensch auf drei Dinge:
– bewusste Steuerung der inneren Welt;
– angemessene Wahrnehmung der Außenwelt;
– präzisen Selbstausdruck.
Die zweite und dritte Stufe sind nur für eine flexible, anpassungsfähige Persönlichkeit erreichbar, die in jeder Lage sie selbst bleiben kann. Auch der Zugang zur inneren Welt erfolgt über die Programme des Unterbewusstseins im ersten Haus. Diese müssen flexibel, folgsam und fein verzweigt sein. Damit beschäftigt sich der Mensch jetzt besonders intensiv. Sein Selbstwertgefühl ist nicht mehr an die Persönlichkeit gebunden. Die Persönlichkeit ist nur ein Hilfsinstrument. Er bewertet sich nun danach, wie weit er seine karmische Aufgabe verwirklicht. Er versteht, dass diese nicht nur (und oft gar nicht) in der Arbeit an der Persönlichkeit liegt. Wichtig ist nun der Aufbau und die Transformation der inneren Welt insgesamt.
Auf dieser Stufe nimmt der Mensch Angriffe auf die Persönlichkeit – Demütigungen, Vorwürfe, Missverständnisse, Misserfolge – unpersönlich an. Falls ihn etwas doch trifft, sieht er es als Hinweis des Schicksals auf eine Schwäche seines Instruments – und versucht, diese zu beheben. Er kennt keinen Stolz im üblichen Sinne. Wenn er einen Fehler macht, empfindet er nur Bedauern über seine eigene Unvollkommenheit. Persönliche Reaktionen sieht er als Abweichung von seinem wahren Weg – seinen Dharma.
Situationen des ersten Hauses haben stets mit der Betonung der Persönlichkeit eines der Beteiligten zu tun. Ein Beispiel ist das Geständnis oder der Bericht über persönliche Angelegenheiten, in dem häufig das Pronomen „ich“ vorkommt: „Ich habe getan“, „ich dachte“, „ich habe reagiert“ usw. Solche Momente aktivieren Haus I nicht nur beim Sprecher, sondern auch beim Zuhörer. Dieser soll nicht nur zuhören, sondern mitfühlen und sich teilweise mit dem Erzählenden identifizieren. So lassen sich zwei Typen von Situationen des ersten Hauses unterscheiden.
Im ersten Fall findet Selbstausdruck statt – die Offenbarung der Persönlichkeit.
Im zweiten Fall – deren Formung. Dann schweigt der Mensch häufiger, nimmt aber tief wahr, was geschieht. In diesem Moment werden neue Programme des Unterbewusstseins verankert – künftige Persönlichkeitsmerkmale.
Für die Situation von Haus I ist ein Gefühl persönlicher Offenheit typisch. Der Mensch projiziert entweder seine innere Welt nach außen oder nimmt die äußere Welt in sich auf. Aber der Schwerpunkt liegt nicht so sehr auf dem Inhalt, sondern auf den Ausdrucksmitteln – darauf, wie er spricht oder zuhört.
Ein Beispiel: „Ich hörte ihr zu, ganz versunken in die Erzählung, lag auf der linken Seite im weichen Gras, den Kopf leicht zurückgelehnt, sah in den Himmel und schnaufte vor Vergnügen leise vor mich hin.“ Wenn der Mensch nichts zu sagen hat, wirkt die Betonung des ersten Hauses unangemessen. Es entsteht ein Effekt des Aufspielens – meist verbunden mit falscher Selbstbehauptung. Das geschieht jedoch nicht immer über Haus I. Ein Mensch kann sich auch durch andere Themen selbst bestätigen – etwa über Freunde: „Gestern haben wir mit Andrej Holz gehackt“ (Haus XI), oder über das Zuhause: „Mein Haus ist meine Burg“ (Haus IV). In solchen Fällen mag Haus I leicht aktiviert sein, ist aber nicht das zentrale Thema.
Eine typische äußere Situation von Haus I ist die Demonstration von persönlicher Stärke. Ein Mensch beruhigt eine Menge allein durch seine Autorität, seine sichere Ausstrahlung, festen Schritt und kraftvolle Stimme. Noch beeindruckender ist es, wenn dies eine Frau mit sanften, aber unerschütterlichen Manieren tut.
Haus I steht auch mit dem Aussehen des Menschen in Verbindung – genauer gesagt, mit der Art, wie dieses von anderen wahrgenommen wird.
Starkes und harmonisches I Haus vermittelt ein „angenehmes“ Aussehen – besser gesagt: einen positiven Eindruck.
Bei leichten Verletzungen im I Haus wird das Aussehen auffällig.
Ein Mensch mit starkem Haus I ist jemand, dessen Meinung man hören will. Er wird als geborener Anführer wahrgenommen. Besonders deutlich zeigt sich das, wenn der Aszendent in einem männlichen Zeichen steht: Zwillinge, Waage, Wassermann, Widder, Löwe, Schütze.
Auf hohem Niveau der Aufarbeitung verleiht ein starkes erstes Haus die Fähigkeit, zuzuhören und zu verstehen. Der Mensch verfügt über ein so reiches Repertoire an Programmen, dass er andere Menschen und Situationen in ihrer ganzen Komplexität erfassen kann – ohne sie zu vereinfachen oder zu profanieren.
Auf niedriger Stufe wirkt der Mensch mit starkem Haus I im Gegenteil aktiv auf andere ein. Selbst wenn der Aszendent und die Planeten des ersten Hauses in weiblichen Zeichen stehen – Stier, Jungfrau, Steinbock, Krebs, Skorpion, Fische –, ist es karmisch seine Aufgabe, mehr zuzuhören als zu sprechen.
Ein Mann mit starkem Haus I vermittelt in der Regel den Eindruck von Stärke. Manchmal ist er tatsächlich stark, manchmal sieht es nur so aus.
Eine Frau mit starkem Haus I wirkt oft sehr auffällig. Besonders zeigt sich das bei Aszendent in einem Feuerzeichen (Widder, Löwe, Schütze) – sie liebt auffälliges Make-up und grelle Kleidung.
Menschen mit starkem Haus I ziehen oberflächliche und leichtsinnige Leute magisch an – und halten das für selbstverständlich. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie karmisch verpflichtet sind, ebenso aufmerksam auf die Welt zu blicken – aufmerksamer als die meisten anderen.
Gegenüber einem Menschen mit starkem Haus I kann man kaum gleichgültig sein. Man liebt ihn entweder – oder man erträgt ihn nicht. Manchmal wechselt das sogar. Mit ihm ist es schwer zu konkurrieren – er scheint alles zu haben: Talent, Charisma, Kraft. Doch in Wahrheit ist das nur das Talent zur äußeren Form. Der Inhalt wird durch andere Häuser bestimmt.
Die Aspekte des I Hauses zeigen, auf welche Lebensbereiche sich seine Begabungen im Ausdruck (bei harmonischen Aspekten) oder seine inneren Bedürfnisse (bei spannungsreichen Aspekten) beziehen.
Ein Mensch mit starkem Haus I sollte die Dinge im großen Maßstab betrachten – das ist seine karmische Aufgabe. Doch nicht jeder erfüllt sie. Solche Menschen werden zu Symbolfiguren der Zivilisation, zu Nationalhelden. Man vergöttert sie, eifert ihnen nach – und opfert sie dann. Besonders wahrscheinlich ist das, wenn im Horoskop ein Planet in Konjunktion mit dem Aszendenten steht. Solche Menschen wehren sich gegen ihre Opferrolle, pflegen ihren Egoismus und konsumieren die Liebe anderer, ohne etwas zurückzugeben. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Haus I und VII. Der Mensch sammelt viele Feinde, die ihn schließlich vernichten können.
Starkes I Haus bei schwachem VII  erzeugt ein Gefühl eigener Bedeutsamkeit – aber es fehlen passende Partner. Alle erscheinen langweilig, selbst wenn sie ihn bewundern – oder heimlich hassen. Solche Menschen suchen keinen offenen Konflikt – sie wissen, dass sie verlieren würden. Um das zu vermeiden, muss man lange und hart an sich arbeiten: Das Bewusstsein erweitern, die Ausdrucksmittel verfeinern – entsprechend dem Charakter der Planeten im I Haus und ihren Aspekten.
Schwaches I Haus zeigt sich in einem Menschen, der nicht ins Auge fällt. Er wirkt nicht wie eine starke Persönlichkeit, drängt sich nicht auf, beansprucht keine Führungsrolle ohne triftigen Grund. Dafür wird er oft im Kollegenkreis geschätzt. Er hat wenig Möglichkeiten zur aktiven Selbstbehauptung – doch er braucht sie auch kaum.
Ein Mensch mit schwachem Haus I steht in gewisser Distanz zur Außenwelt. Seine innere Welt ist weit entfernt von der äußeren. Das heißt nicht, dass er nur in sich lebt – oder nur im Außen. Alles hängt von der Verteilung der Planeten auf die Häuser ab: in den nächtlichen (I–VI) oder den tagaktiven Häusern (VII–XII). Aber auf jeden Fall ist die Verbindung zwischen innen und außen erschwert. Sie verläuft über feine, lange Kanäle. Das gibt dem Menschen psychischen Schutz und Undurchschaubarkeit. Doch es ist keine magische Undurchdringlichkeit wie beim Skorpion. Es ist eher Farblosigkeit – man sieht seinem Gesicht nicht an, ob und was dahintersteckt. Dem Mann ist es egal, wie groß seine Muskeln sind. Der Frau ist es egal, von welcher Marke ihre Unterwäsche stammt. Sie schminkt die Lippen nur der Form halber – sofern ihre Venus nicht aktiviert ist.
Aufarbeitung ist hier notwendig, aber schwer. Nicht, weil äußere Umstände sie verhindern – sondern weil das Interesse fehlt. Der Mensch scheint zwei Leben zu führen – ein inneres und ein äußeres – und hält es nicht für nötig, sie zu verbinden. Die Verbindung erfolgt von selbst, unmerklich – und das genügt ihm. Warum sollte er sich anstrengen? Das Bewusstsein dafür, dass die Verbindung beider Welten für viele Lebensaufgaben notwendig ist, kommt erst auf einer hohen Evolutionsstufe.
Harmonisches Haus I verleiht dem Menschen Selbstvertrauen und ein stabiles Selbstwertgefühl. An der Oberfläche ist er mit sich zufrieden – sowohl äußerlich als auch innerlich. Ein solcher Mensch ist charmant und hat in der Regel gute Beziehungen zu seiner Umwelt. Er kann lächeln – und wenn der Aszendent in einem weiblichen Zeichen steht (Stier, Jungfrau, Steinbock, Krebs, Skorpion, Fische), auch zuhören.
Doch auch harmonische Aspekte (Trigon, Sextil) des I Hauses können Wahrnehmungsverzerrungen hervorrufen. Der Mensch neigt zu Selbsttäuschung und Idealisierung der Umgebung. Er erscheint sich selbst und anderen besser, als er ist. Auch die Welt scheint ihm heller, reiner und freundlicher, als sie tatsächlich ist. Trigone lügen nicht direkt – aber sie verschieben die Akzente: Man will nicht über das Unangenehme, Schmerzhafte oder Grobe nachdenken. Der Mensch vergisst schnell Kränkungen, Schmerzen und Ungerechtigkeit. Er übersieht missbilligende Blicke und täuscht sich leicht darüber, wie andere ihn wahrnehmen. Menschen, die ihm aus der Nähe verfallen sind, halten ihn aus der Ferne womöglich für ungerecht vom Schicksal bevorzugt. Äußerlich zeigt sich das in einer charmanten Ausstrahlung und einem „glücklichen“ Image.
Steht der Aszendent in einem weiblichen Zeichen (Stier, Jungfrau, Steinbock, Krebs, Skorpion, Fische), fällt es anderen leicht, sich bei ihm zu beklagen – er hört bereitwillig zu.
Steht der Aszendent in einem männlichen Zeichen (Zwillinge, Waage, Wassermann, Widder, Löwe, Schütze), wird man ihn nur schwer los – ganz gleich, was er will. Dabei setzt er nicht direkt unter Druck – der Druck erfolgt durch Charme.
Ohne Aufarbeitung führt das alles zu innerer Leere. Es entsteht Enttäuschung – über sich selbst und das Leben. Alles wird fade und gleichgültig. Jegliche Anstrengung erscheint sinnlos.
Doch die Arbeit an der Persönlichkeit bietet hier große Möglichkeiten. Der Mensch hat angeborene Fähigkeiten zur Selbsterkenntnis und inneren Entwicklung. Welche genau, zeigt die konkrete Stellung des ersten Hauses im Horoskop. Doch grundsätzlich bringt er ein Talent für fast alles mit. Gerade das kann jedoch träge machen – vor allem, wenn das Horoskop nicht verletzt ist und keine klare geistige Ausrichtung vorhanden ist. Letztere hängt weniger vom Horoskop ab als vom Grad der Evolution.
Insgesamt zeigt ein harmonisches I Haus, dass es dem Menschen leichtfällt, seinen inneren Zustand nach außen zu bringen und das Geschehen nach innen aufzunehmen. Das sind geborene Schauspieler, Pädagogen, Psychotherapeuten. Wenn sie nicht in Trägheit, Selbsttäuschung oder Passivität verfallen, können sie viel erreichen – in jedem Bereich.
Verletztes Haus I führt zu ständiger Unzufriedenheit mit sich selbst. Der Mensch verspürt ein starkes Bedürfnis nach Selbstbehauptung.
Auf niedriger Entwicklungsstufe bedeutet das: Es reicht ihm nicht, etwas Bedeutendes zu tun – er braucht ständige Bestätigung von außen, dass er der eigentliche Schöpfer ist. Er will, dass seine Verdienste anerkannt und betont, seine Persönlichkeitsmerkmale gelobt werden. Ohne ihn, so glaubt er, wäre nichts zustande gekommen.
Verletztes Haus I verzerrt die Wahrnehmung – sowohl der Außenwelt als auch des eigenen Inneren. Es ist, als ob in ihm eine Stimme sitzt, die alles verdunkelt und aus Buntem Grau macht. Lob erscheint ihm unehrlich, Kritik zerstörerisch und kränkend. Selbst lobt er kaum jemanden – höchstens den Vorgesetzten, aus Kalkül – und selbst das fällt ihm schwer. Er ist fixiert auf Fehler und Mängel – vor allem bei sich selbst. Sich selbst zu lieben fällt ihm schwer, oft sogar, sich selbst ohne Abscheu anzunehmen. Diese innere Ablehnung projiziert er auf andere. Besonders stark tritt das auf, wenn Haus I in Opposition zu Haus VII steht.
Die Aufarbeitung beginnt mit dem Erkennen von Wahrnehmungsverzerrungen – sowohl nach außen als auch nach innen. Er muss lernen, seinen Selbstausdruck zu kontrollieren, denn sein Äußeres Auftreten wirkt oft viel greller, als er es selbst wahrnimmt.
Verletztes I Haus birgt das Potenzial für eine sehr feine – aber auch sehr schwere – Arbeit an sich selbst. Besonders an der eigenen Persönlichkeit. Je nach konkreter Stellung des I Hauses kann der Mensch das Verlangen verspüren, alles zu zerstören – sich selbst und die Welt. Oder aber er lässt dem Bösen, das er in sich und anderen spürt, passiv freien Lauf. Mitunter versucht er sogar, dieses Böse zu verstärken – unbewusst oder aus Gewohnheit. All diese Impulse müssen erkannt werden – als oberflächliche Tendenzen, beeinflusst von den unteren Ebenen seines Wesens. Sie müssen überwunden werden. Wenn ihm das gelingt, beginnt er das Niedere nicht nur in sich selbst, sondern auch in anderen zu erkennen – sehr präzise, feinfühlig und tiefgehend. Dann erhält er die Kraft nicht nur zu zerstören – sondern auch zu inspirieren und zu transformieren. Er ist fähig, in die tiefsten Schichten seiner Psyche zu blicken.
Wichtig ist: Verzerrungen im Selbstausdruck lassen sich leichter erkennen und korrigieren als Verzerrungen in der Selbst- und Weltwahrnehmung. Letztere kann man nur korrigieren – aber kaum ganz überwinden. Persönliche Ambitionen lassen sich in diesem Fall nicht erfüllen.
Am besten ist es, sie ganz aufzugeben. Denn dieser Abgrund ist zugleich bodenlos – und giftig.

Abessalom Podvodny. "Allgemeine Astrologie Häuser (Felder)."
 
 
 
 
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