XII Haus
Häuser (Felden)
XII Haus.
Symbolische Leiter: Fische,
Neptun, Jupiter; kulminiert: Venus, Chiron; in Einsperrung: Merkur.
Verdeckte
Tätigkeit, Untergrund, Geheimdienst, geheime Arbeit, illegales Dasein, Weglauf
von der Außenwelt, Einsamkeit, Isolation (Kloster, Gefängnis, weite
Meeresreise, Expedition, Krankenhaus, Kurhaus, Altenheim, Psychiatrisches
Klinikum usw..), Strafen, Sanktionen, Geheimnisse, geheimes Leid, geheime
Kenntnisse (Esoterik, Okkultismus), Karma, Inspiration, Schaffung in
Einsamkeit, Selbstanalyse.
Jeder Mensch stellt einen
Mikrokosmos, Universum in Miniature dar und hat Verbindung nicht nur mit
Egregors auf verschiedenen Ebenen, sondern auch unmittelbar mit dem Absolut,
vor dem er eigene Verpflichtungen hat und auch manche Rechte, wie bestimmte
Willensfreiheit, die ihm keiner nehmen kann; er hat eigene unikale Rolle im
Evolutionsprogramm des Universums, die außer ihm keiner spielen kann, obwohl
ihre genaue Einzelheiten nur Menschen mit genügender Evolutionsentwicklung
sehen können.
Also, stellt das XII Haus
unmittelbare Teilnahme des Menschen in der Evolutionsentwicklung des Universums
dar, was man auf bestimmter Ebene als unpersönlichen Dienst dem Gott, den
höheren Kräften, dem abstrakten Ideal, der Menschheit im Ganzen betrachten
kann, abhängig von der Art der menschlichen Weltansicht . Als Tageshaus
erschafft das XII Haus Dienstsituationen in welchen die äußere Realität stärker
betont ist als „ich“, aber Verzicht auf eigene Interessen und bestimmte Opfer
ist am Anfang nicht verpflichtend: es scheint als ob der Absolut den Mensch um
einen Gefallen bittet und eine direkte Notwendigkeit fehlt erst (und lange
danach), aber bei systematischem Verzicht auf die Durcharbeitung des XII Hauses
wird es in einem Zeitpunkt (manchmal im nächsten Leben) sich imperativ
einschalten und dann erwartet den Mensch lange schwere unheilbare Krankheit,
Krankenbett, Freiheitsstrafe, volle Einsamkeit, schwere sinnlose Arbeit oder
andere zwangsläufige Opfer.
Im XII Haus ist die Verbindung des
Menschen mit seinen vorherigen und zukünftigen Verkörperungen dargestellt, aber
das ist ein extra Thema für konkrete Forschungen, weil das ganze Horoskop unter
dem Einfluss von den vorherigen Leben steht und seine Durcharbeitung (oder
ihres Fehlen) nehmen Einfluss auf die Zukunft; trotzdem heißt es traditionell,
dass das XII Haus ein Haus der Erfüllung der karmischen Schulden und Entgeltung
des karmischen Verbrechens ist. Auf jeden Fall behauptet das XII Haus das Prinzip,
dass keine Menschenmühe verloren geht für die Evolution und der Dienst, der
unpersönlich erwiesen wird, kann nur scheinbar unnützlich sein.
Das XII Haus ist das Haus der
Geheimnisse: geheimer Sinn, verdeckte Bedeutung, Taten ohne bemerkbaren Täter.
Im XII Haus laufen die geheimen Feinde, die man erkennen muss hinter den
offensichtlichen Machenschaften, die dem Menschen angetan werden, das können
maskierte niedere Unterbewusstprogramme sein (z.B. Egoismus oder Aggression).
Man darf nicht kämpfen mit Feinden im XII Haus, wie auch mit den offenen
Feinden des VII Hauses, die muss man bloßstellen, dabei verlieren sie ihre
Kraft und verschwinden, lösen sich in Lichtstrahlen auf. Unter XII Haus laufen
Sachen, die der Menschheit ganz unbekannt bleiben oder werden nur nach langer
Zeit offen, insbesondere die direkte Arbeit des Menschen mit dem Egregor. Dabei
auch dem Mensch selbst scheint es, dass er seine verdeckte Möglichkeiten nicht
realisiert, obwohl es ganz anders sein kann, mittlere Mensch ist einfach nicht
imstande den wahren Sinn, Charakter und Maßen seiner Arbeit in der feiner Welt
verstehen und sehen. Bei richtiger Einshaltung des XII Hauses kann der Mensch
sehr viel machen, aber man kann es nur nach den Nebenmerkmalen, wie innere
Anstrengung und Konzentration verstehen.
Der karmischen Sinn des XII Hauses
besteht darin, dass der Mensch mit geschlossenen Augen und mit schlechten
Instrumenten zu arbeiten gelernt wird, nebenan wird in ihm Selbstlosigkeit,
innere Ruhe, das Können seinen inneren Rhythmus niedriger zu halten und in der
Einsamkeit die leise Stimme des Absolutes anzuhören erzogen. Wenn er das alles
erlernt hat, wird ihm die Binde abgenommen, er bekommt die besten Instrumente
und eine klare Aufgabe, die er nur mit Hilfe der angeschafften Erfahrungen und
Kenntnissen bewältigen kann. Das XII Haus erzieht ein Mensch in Verbindung mit
der ganzen Welt, in ihm wird Mitleidigkeit, Mitgefühl (Feinde eingeschlossen),
das Können selbstlos zu verzeihen und das Glauben an die Menschen erzogen. Das
XII Haus ist das Haus der Mystik, unmittelbarer Verbindung mit dem Absolut. Das
sind nicht nur religiöse Trance, das ist gänzliche Gewissheit der Richtigkeit
seines Lebens, die in ruhiger innerer Einsamkeit entsteht (egal wie das Außenleben
aussieht), wenn das Gefühl der Wahrheit in der Form des sicheren Wissens
herkommt, welches kein Platz für die Zweifel läst. Hier erarbeitet der Mensch
die Ergebung, geistige Ausdauer, Zielstrebigkeit, höherer Wille, Hingabe und
Aufopferung. Unter dem XII Haus läuft die Durcharbeitung der Ansicht des
Menschen an das Leiden: eigenen, fremden, weltlichen, deswegen ist es oft mit
dem Leiden und der Befreiung von ihm verbunden; das XII Haus ist ein Platz der
Wundheilung unter der unmittelbaren Beobachtung des Absolutes. Im XII Haus
läuft die mystische Erkundung der Welt und die Vorderfront der
wissenschaftlichen Erkennung: hier erfährt der Mensch nicht was er sich
(mental) zum Ziel gesetzt hat (was typisch für das III Haus ist), sondern etwas
ganz neues, was durch ihn der Absolut den Menschen vermitteln will bei Erhöhung
ihrer Evolutionsebene. Zu dieser Erkenntnis hat der Mensch ganz andere
andachtvolle Beziehung: er fühlt, dass er an einem Geheimnis teilnimmt und
nichts verlangt, hört nur angestrengt und aufmerksam zu, hält den Atem ein und
vergisst von dem Vertrauensmangel.
Auf der ersten Ebene der
Durcharbeitung des XII Hauses bemüht sich der Mensch so viel er kann es zu
ignorieren und auf anderes umzuschalten. Die Idee des unpersönlichen Dienstes
ist ihm fremd, weil sein Dienst immer persönlich oder gleichgültig ist (und
eigennützig) und der Adressat unbedingt konkret. Einsperrungen und Einsamkeit
allerart vermeidet der Mensch, er findet da nichts Gutes oder angenehmes und
Opfer versteht er nur die, die an ihn gerichtet sind und das ist die einzige
Art des XII Hauses, die er anerkennt. Wenn das XII Haus sich in seiner
imperativen Variante einschaltet und der Mensch z.B. ins Krankenbett kommt oder
muss einen schwerkranken Verwandten pflegen, versucht er sich eine
Illusionsrealität zu verschaffen (Träume, Fantasien usw.) und sich in ihr
verbergen, vergisst dabei völlig die reale Lage, die ihm schrecklich erscheint,
besonders im Vergleich mit der restlichen Welt, die frei und glücklich ist. Auf
dieser Ebene versteht der Mensch die Vergebung, Mitgefühl, Mitleid und
uneigennützige Hilfe nur, wenn sie an ihn gerichtet sind und ist geneigt sie
aus dem Umkreis mit Gewalt abpressen. Von der schweren und für sich sinnloser
Arbeit wird er absehen, aber wenn die Zustände ihn doch zwingen sie zu machen,
wird er scharf die Sinnlosigkeit nicht nur dieser Arbeit spüren, sondern auch des
eigenen Daseins in der Welt, der Welt selbst und die trügerische Bemühungen die
Welt zu verbessern. Ergebung ist für den Mensch gleich der Schwäche und die
Begriffe Geistesstärke und höherer Wille zählt er als spekulativ und
demagogisch. Seine verdeckten Feinde erkennt er ausschließlich in der
Außenwelt, hauptsächlich in Form von geheimen Intriganten, Missgönner und
Neider, die auf seinen kleinsten Fehler warten, um ihn zu überfallen und
vernichten. In eigene und fremde verdeckte Fähigkeiten und Möglichkeiten glaubt
der Mensch nicht, die Ausgestoßene und Unglückliche betrachtet er mit
Ekelgefühl (niedrigste Oktave des Mitleids). Seine Ansicht der inneren Freiheit
als Alternative bei eingeschränkter Außenfreiheit wird gut mit Worten des
Henkers beschrieben, der ein Opfer zum Schafott bringt: „Freiheit ist die
bewusste Notwendigkeit“.
Auf der zweiten Ebene
der Durcharbeitung des XII Hauses versteht der Mensch immer noch nicht was
unpersönliches Dienen bedeutet, aber Situationen, wo er gezwungen ist einige
Zeit und Kraft für offensichtlich (oder fast) sinnlose Arbeit zu verschwenden,
rufen keinen starken Protest hervor: er zählt sie zu allgemeiner Unvollkommenheit
der Welt und schenkt ihnen nicht so viel emotionale Aufmerksamkeit. Anders
gesagt, kleine unbedeutende Opfer bringt der Mensch ohne Anstrengung, aber gibt
ihnen keinerlei positive Bedeutung. Längere Einsperrungen (Krankheit,
gezwungene Einsamkeit) sieht der Mensch negativ an, aber kurze Einsperrungen
kann er begrüßen als die Möglichkeit sich von der Welt abzuschalten, den
inneren Rhythmus niedriger halten und sich ausruhen; übrigens die Einsamkeit
wird ihm schnell langweilig. Im Fall eines großen Unglücks bei nah stehenden
Menschen ist er fähig zu Mitleid und manchmal zum Mitgefühl, aber nicht für
lange Zeit. Zu Barmherzigkeit besonders zu Feinden ist er nicht geneigt, ist
überhaupt skeptisch zu diesem Begriff, aber manchmal unerwartet für sich selbst
und trotz seiner Ansichten kann er sie zeigen. Dieser Mensch versteht, dass in
manchen Lebenssituationen die Aufopferung notwendig ist, manchmal muss jemand
sich für die anderen opfern, er selbst wollte nicht an dieser Stelle sein, aber
Menschen, die zur Aufopferung fähig sind, respektiert er und bewundert ihre
Geisteskraft. Die Geheimfeinde sieht er immer noch nur in der Außenwelt und
meint, dass effektivstes Kampfmittel gegen Aktionen der verdeckten Feinde eine
Gegenintrige ist; Demut ist für ihn das letzte Mittel, das man verwenden soll,
wenn alle Kampfmittel ausgeschöpft sind, aber sich mit offensichtlicher
Niederlage hineinfinden zu können empfindet der Mensch als positiv. Die Arbeit
mit stumpfen Instrumenten mag er nicht, verdeckte Fähigkeiten und Möglichkeiten
lässt er zu, aber abstrakt und mit ziemlicher Skepsis. Auf dieser Ebene ist das
Gefühl der mystischen Verbindung des Menschen mit der Welt praktisch nicht
vorhanden, aber innere Freiheit als Ansichtsfreiheit des Geschehens ist ihm einigermaßen
verständlich.
Auf der dritten Ebene
der Durcharbeitung des XII Hauses ist der unpersönlichen Dienst- wenn er macht
was gemacht werden muss ohne Entlohnung und ohne seinen persönlichen Abdruck
auf dem Ergebnis seiner Arbeit - von großer Bedeutung in seinem Leben. In
diesen Momenten fühlt er seine Notwendigkeit nicht konkreten Menschen oder
Kollektiven, sondern für etwas unvergleichbar Höheres, aber seine Gefühle genau
zu verstehen und auszudrucken kann der Mensch nicht. Trotzdem sieht er positiv
die Perioden der Zwangseinsperrung und der Einsamkeit nicht nur als die
Möglichkeit sich von der Lebenshektik abzuschalten, sich ausruhen und sein
Lebensbild umzudenken, sondern nimmt diese Zustände als schöpferische auf, wenn
er Gedanken und Gefühle empfindet, die offensichtlich von Außen stammen, manchmal
aus sehr hohen Ebenen der Feinwelt. Vielleicht kommen die großen mystischen
Offenbarungen auf dieser Ebene nicht so oft vor, aber sobald sich der Mensch in
Einsperrung befindet, bekommt er das Gefühl der feinen Verbindung mit ganzer
Welt und es beginnen die Prozesse der Zusammenarbeit seiner Psyche mit der
Feinwelt. Auf dieser Ebene sind Mitgefühl und Mitleid dem Menschen eigen, aber
er ist genügend Aufmerksam und scharfsichtig um den Seelenleid von dem Leid des
Ego zu unterscheiden und ist nicht sentimental. Er versteht die Notwendigkeit
der Opfer und Opfertätigkeit und bemüht sich Opfer in Maßen zu bringen in denen
sie von ihm verlangt werden, klaglos, demütigend und möglichst mit Freude, in
diesen Momenten die Einigkeit mit der Welt verspürend. Auf dieser Ebene wird
das Lebensleid umgedacht, das der Mensch aufhört zu verneinen, nimmt es auf als
wichtige Form der Evolutionsarbeit, die auf bestimmten Teilen und Etappen der
Evolution notwendig ist. Dieser Mensch weist, dass er mit sehr vielen verdeckten
Möglichkeiten bestückt ist, Schlüssel zu welchen kann man nur in Einsperrung
des XII Hauses bekommen und ist klaglos, wenn die Notwendigkeit entsteht mit
schlechten Instrumenten zu arbeiten - er spürt, dass es nur Vorbereitungsetappe
ist, die für die Realisierung seiner wahren Möglichkeiten ist. Seine
Geheimfeinde sieht er hauptsächlich in seinem Unterbewusstsein und bemüht sich
genau sie zu erkennen; äußere Intrigen und feindliche Aktionen kümmern ihn viel
weniger.
Auf der vierten Ebene
der Durcharbeitung des XII
Hauses sieht oder ahnt der Mensch das unpersönliche Willen das Absolutes in
vielem, was rundum geschieht. Er sieht gut das Karma und betrachtet den
unmittelbaren Dienst dem Absolut als natürliches und kreativstes Teil seines (und
fremdes) Lebens. Er sieht die Opfer und Opferung nicht nur da, wo sie der
Umkreis bemerken kann, sondern auch in vielen anderen Lebensmomenten und
versteht wann und wie sie zu bringen sind und welche Rolle sie im Leben der
Menschen spielen. Jeder karmische Knoten löst sich als Folge der Opferung, aber
sie ist nicht immer möglich und um sie zu bringen muss man manchmal sich lange
vorbereiten. Dem Menschen fehlt die äußere Anspannung in Situationen des XII
Hauses, seine Einsamkeit und Selbstopferung belästigt keinen, können aber oft
als Beispiel dienen. Unter dem XII Haus erzieht er bei sich die Selbstlösung
vor dem Willen des Absolutes, seelische Ausdauer und formt höheren Willen, der
dann unter anderen Häuser sich materialisiert; für ihn ist die Einsamkeit ein natürlicher
schöpferischen Zustand, Bedienung für die unmittelbare mystische Verbindung mit
dem Absolut und dem Universum und hier begreift er die konkrete Außenprobleme
und Aufgaben, die vor der Welt stehen und nimmt freiwillig Teil an ihnen. Für
diese Ebene ist charakteristisch die Arbeit unmittelbar im Egregor und ein
schwacher Abdruck (Schatten des VI Hauses) der menschlichen Individualität
findet man genau dort. Dieser Mensch besitzt große mystische Fähigkeiten: z.B.
er kann seinem seelischen Schüler meditativ in hohe Bereiche der Feinwelt
anheben und ihm vorige Verkörperungen zeigen und manche Zeichen der Zukunft,
aber das Wichtigste - er kann ihm helfen seine verdeckte Fähigkeiten und
potenzielle Möglichkeiten zu entdecken, von denen der Schüler nicht ahnen
könnte.
Die Situation des XII
Hauses ist mit Gefühl seiner
Opferung oder gebrachter Opfer verbunden. Auf niedriger Ebene ist der Mensch
nicht zu freiwilliger Opferung geneigt, deswegen schaltet sich das XII Haus bei
ihm in der Regel in extremen Fällen mit dem VIII Haus zusammen ein, z.B.
während einer schweren lebensbedrohlichen Krankheit ( eigener oder eines nahen
Verwandten, den man pflegen muss), Freiheitsstrafe usw. Schwächere, aber
zwingende Variante des unpersönlichen Dienstes ist pflege eines Babys oder kranken
Kindern, verschiedene Nachtswachen, Beobachtungsdienste (Geheimpolizei,
Feuerwehr, Soziologie, Meteorologie) und in allen anderen Plätzen, wo
menschliche Persönlichkeit nur indirekte Interesse darstellt zu der Arbeit, die
er ausführt. Deswegen jede wahre Schöpfung läuft in bedeutenden Maßen unter dem
XII Haus, Hauptmerkmal dessen ist de Unabhängigkeit des Werkes von dem Maler
auf der Etappe der Verkörperung (übliche Reihenfolge der Aktivierung der Häuser
ist: I - persönliche Bestellung des Absolutes, V - Abwägung des Vorhabens, VI -
Beginn seiner Verkörperung, XII - das Vorhaben bekommt autonomes Dasein,
verkörpert sich ganz und diktiert dem Maler seinen Willen).
Nur unter dem XII Haus kann sich in
jedem Menschen angelegter kosmischen schöpferischen Beginn realisieren: V und
VI Häuser geben große persönliche Hinweise und folglich auch Einschränkungen. Die
üblichen Situationen des XII Hauses sind Geheimnisse, Heimtücke, Lüge und
Verschwiegenheit, alle möglichen Intrigen und Falsche Lagen, Spiele mit dem Unterbewusstsein
und mit sich selbst, Selbstlüge, Vermischung der Illusionen mit dem realen
Leben.
Auf der mittleren Ebene erscheint Mitleid, Gnade, Nachsicht und
selbstlose Sorge um den Nächsten, wenn die Umstände es verlangen, aber am
häufigsten schaltet sich das XII Haus zusammen mit I, V oder VII Haus ein, also
mit den Elementen der persönlichen Selbstbehauptung, die Rolle wird gespielt
oder es ist direkte Feindlichkeit zu dem Versorgungsobjekt.
Auf hoher Ebene bedeutet das XII Haus den Verzicht auf jede betonte
Teilnahme an weltlichen Aktionen, früher wurde es mit dem Abgang ins Kloster
erreicht: Mönch hat sich in der Einsamkeit dem Gott gewidmet, also hatte, wie in
moderner Sprache gesagt wird, unmittelbar mit dem Egregor gearbeitet. Jetzt mit
der Entdeckung des Chirons, der im XII Haus kulminiert, materialisiert er sich
teilweise und man kann den Dienst auch in der Welt durchführen, aber er braucht
spezielle Vorbereitung, Erarbeitung besonderer Führungsethik in sozialen Lagen.
Starkes
XII Haus (das Haus gilt als stark, wenn die
darinstehenden Planeten die Haupt Aspekte bilden) gibt ein Mensch, der einen Eindruck macht
„nicht von dieser Welt zu sein“. So muss es wenigstens sein, aber der Mensch
ist gar nicht gezwungen sofort und schmerzlos wie selbstverständlich die
durchsichtige (mehr noch eine aus Stein) Wand anzunehmen, die ihn von der
restlichen Welt abgrenzt. In seinem Leben wird es viel Mystik, Geheimnisse und
Rätsel geben. In der Jugend sind verschiedene hin und her rennen möglich,
Versuche „wie alle zu werden“, die gleichen Gefühle und Begeisterungen haben,
sich freuen und verstimmen zusammen mit den Anderen, oder wenigstens aus demselben
Grund. Das alles gelingt aber schlecht, obwohl die Einsperrung des XII Hauses
nur in eine Richtung arbeitet und lässt den Mensch nicht in die Welt;
rückgängige Begrenzung gibt es nicht und die Welt kommt gerne zu dem Mensch,
vertraut ihm ihre Geheimnisse, Trauer und Leid, öffnet ihm die Seele, wartet
auf Verständnis, Mitgefühl und Unterstützung und ist sicher dabei, dass all das
findet. Wenn der Mensch genug Edelsinn und Selbstlösung besitzt, kann er zu
einem großen Psychologe oder normalen Heiligen werden, wo auch immer er wohnt
und egal was er arbeitet und dann wird er streng das Prinzip einhalten „Ich
mache für die Welt, um was sie mich bittet und erwarte keine Gegenleistung“.
Dann verspürt er mit der Zeit die Sorge und Schutz von dem Absolut und wird
verstehen, dass Gottesreich in seinem inneren ist; aber wenn der Mensch den Weg
der Ausgleichung der nicht erhaltenen weltlichen Freuden, bekommt er ihr Ersatz
und baut um sich herum ein Gefängnis mit durchsichtigen aber deutlich spürbaren
dicken Wänden. In seinem Leben wird vielleicht viel sinnloser Arbeit geben,
Einsamkeit und Langeweile und wenn er nicht lernt sie mit Demut anzunehmen,
findet er in ihnen nicht den schöpferischen Kern, der mit der Zeit ihn zu einer
hervorragenden schöpferischen Person machen kann.
Auf der niedrigen Ebene kann es einer starken Mensch sein mit der
Neigung zu Askese, aber mit viel größeren Ansprüchen an die Askese der anderen;
seine Devise: „ Wenn ich mich nicht bei der Arbeit bemitleide, dann müssen alle
anderen bei ihr verbrennen“. Die Durcharbeitung gibt die Selbstlosigkeit,
Askese, große originelle schöpferische Fähigkeiten, Mitgefühl, selbstlose Liebe
zu allem.
Schwaches
XII Haus (das Haus gilt als schwach, wenn es
keinen Planeten gibt) gibt
ein Mensch, dem schwer fällt sich zu sammeln und in sich zu vertiefen, in der
Regel versteht er gar nicht, was es bedeutet. Die Idee der fanatischen Arbeit,
totaler Selbstopferung ist ihm fremd und die Notwendigkeit der Opfer kann er
nicht verstehen. Bei starkem VI Haus wird dieser Mensch meinen, dass jede
Arbeit muss auf eine oder andere Art bezahlt werden und er muss verstehen, dass
es nicht immer so ist. Zu Ideen der Barmherzigkeit und Demütigung steht es
ruhig und überlässt sie den Anderen, aber bei Bedarf kann er selbstlos dem Leidenden
helfen, wenn er darum gebeten wird. Der Mensch verfällt in die Einsamkeit und
es fällt ihm schwer positive und schöpferische Seiten darin zu finden; es wird
im dort schnell langweilig und er wird sich bemühen Gesellschaft oder Tätigkeit
zu finden, die ihn ablenkt. Die geheimen Feinde und Intrigen werden unbedeutenden
Platz in seinem Leben einnehmen, obwohl bei bestimmten Bemühungen kann er da
ziemlich ansehbare Ebene erreichen. Zu den geächteten, armseligen und
verwahrlosten steht er gleichgültig wie auch zu der Arbeit der
Spezialeinheiten, die er zu dem notwendigen Teil des Lebens zählt, obwohl es
nicht das interessanteste und anlockende ist; zu Detektiven steht er oft
gleichgültig. Er hat bestimmte Schwierigkeiten mit dem wahren schöpferischen Beginn,
welcher die Persönlichkeit überragt, aber es zeigt sich nur auf ziemlich hoher
Evolutionsebene, wenn die Durcharbeitung des XII Hauses zu innerer
Notwendigkeit wird.
Das
harmonische XII Haus (das Haus gilt als harmonisch, wenn die darinstehenden
Planeten mindestens ein Haupt harmonischen Aspekt bilden) gibt ein Mensch, der sich sehr gut in der
Einsamkeit fühlt: es wird ihm nicht langweilig mit sich selbst und vielleicht
kommen irgendwelche interessante und unerwartete Ideen und Gedanken und auf
jeden Fall findet er Erholung und Ruhe. Dieser Mensch besitzt instinktiv ein sehr
im Leben wichtiges Können rechtzeitig nötige Opfer zu bringen, wenn die
Situation es verlangt, wird er, ohne nachzudenken seine Kraft und Zeit
einsetzen für (äußerlich) ganz für sich sinnlose Tätigkeit mit unterbewusstem
Gefühl: wenn er es nicht jetzt macht, wird es später viel schlimmer. Man muss
sagen, dass Kultur der Opferung in moderner Zivilisation sehr niedrig ist: man
meint, dass es ein Attribut der wilden Volksstämme ist. In der Wirklichkeit
sind die Opfer (oft nicht bewusste) ständige Begleiter des Menschenlebens und
es ist sehr wichtig sie richtig zu bringen. So bei harmonischem XII Haus wird
der Mensch die Versuchung haben zu wenig zu opfern und meint dabei irgendeinen
Eigennutz. Besonders verbreitet sind falsche Opfer in Art von scheinbar selbstlosem
Dienst den niedrigen Egregors, welcher dem Menschen die Außenfreiheit entnimmt,
aber läst ihn ganz passiv und beschäftigt ihn nicht in seinem Inneren.
Typisches Beispiel des nicht durchgearbeiteten XII Hauses ist eine Hausfrau mit
mehreren Kindern, die völlig von dem Lebenserhalt der Familie verschlungen ist
(Sklavin des Familienegregors), die scheint eine Heilige zu sein ( auf ersten
Blick ist jede Minute ihres Lebens ein Dienst und in der Wirklichkeit ist es
eine völlige Einsperrung), aber sie verlangt nach ständigen Opfer von dem Umkreis
ihrem Familienegregor und führt ihn in den Rang des Absolutes, was eine grobe
Profanation ist und in religiösen Bezeichnungen - eine Freveltat.
Das harmonische XII Haus gibt auch
eine Versuchung zu leichter und oberflächlicher Reue - den wichtigsten Momenten
des seelischen Lebens des Menschen, wenn er ein Fragment des Egos opfert, also
eine von den niedrigen Programmen des Unterbewusstseins. Hier geben die
harmonischen Aspekte des XII Hauses die Möglichkeit entweder das Opferprogramm
für eine Zeit zu schwächen, oder ein unbedeutendes Teil des Egos aus ihr
auszugrenzen: die Devise klingt dann:“ Ohne Sünde keine Reue“. Man muss sagen,
dass das geistige Wachstum des Menschen nicht von der Zahl der Reue bestimmt
wird, sondern von der Menge der Bemühungen, die auf die Durcharbeitung das
karmische Programm gerichtet sind, die verschiedenste Formen annehmen können.
Die Durcharbeitung des harmonischen XII Hauses gibt dem Mensch die Möglichkeit
die Gnadenfülle in die Welt zu bringen, in den Menschen hohe Verpflichtungen,
Gewissen und Evolutionssinn zu erwecken, die erbringende Opfer zu erleichtern
und die Reue anzunehmen. Es kann ein Arbeiter oder Arzt sein, aber in jedem
Fall wird von diesem Menschen starkes geistiges Licht erstrahlen.
Das Geschädigte
XII Haus (das Haus gilt als geschädigt, wenn die
darinstehenden Planeten angespannte Aspekte bilden) gibt ein Mensch, bei dem das Problem der
Langeweile und der Einsamkeit sehr scharf stehen wird. Bei beschädigter Karte,
besonders bei planetarer Opposition des XII Hauses zu VI Haus sind schwere
Krankheiten manchmal mit Krankenhauseinlieferung möglich. Große Schwierigkeiten
bei dem Mensch entstehen mit dem selbstlosen Dienst, Selbstlosung und Demut.
Diese Zustände verlangen von ihm mehr Kraft und Intensität, als durchschnittlich
für seinen Volk und mit der Barmherzigkeit muss er viel näherkommen als er sich
wünscht. Die karmische Aufgabe hier ist ziemlich schwer, man muss lernen
richtig zu eigenen Opfer zu stehen und sie dann erbringen, wann es nötig ist
und dem, wer sie benötigt. Wenn das XII Haus stärker als VI Haus ist, dann kann
der Mensch zu einem Fanatiker der Askese werden und macht aus seinem Leben,
Arbeit und Gesundheit völliges Opfer (das auch den Umkreis verschlingt) und
hier sind viele Fehler möglich.
Hauptmerkmale des
richtigen Opfers sind
folgende: erstens - es muss auf die bitte des Absolutes gebracht werden und
nicht des kristallisierten Egregors und auch nicht ein selbstständiges Produkt
des Menschen sein; zweitens - das Opfer muss an sich unpersönlich sein, obwohl
bestimmte oberflächliche Merkmale des Ego es begleiten werden; drittens - das
Opfer muss von dem Mensch bestimmte vorherige Bemühungen verlangen, dass er das
Gefühl ihrer Wertigkeit bekommt; viertens - es muss aufrichtig sein (wenn auch
gezwungen); und fünftens - es muss von dem Absolut angenommen werden und dann
verspürt der Mensch, dass er alles richtig gemacht hat und dieses Teil seines
Lebens ist anerkannt. Der Mensch kann viele geheime Feinde haben, die
schlimmste davon sind die innere - die verdeckte niedere Programme des
Unterbewusstseins, die man finden, erkennen und transformieren muss, dabei
hilft manchmal aufrichtige Reue und Herzzerknirschung. Hier steht das Problem
des Mitleids sehr scharf, soll man es zu anderen empfinden oder für sich verlangen
und der Mensch muss sich vergewissern, dass der zweite Weg ohne Perspektive
ist. Sehr wichtiges Problem, das auf seinem Weg entsteht - Erarbeitung einer
richtigen Ansicht des Leidens, auf der ersten Ebene wenigstens die
Schuldenabnahme für diesen Umstand von den Menschen, die glücklicher sind, als
er selbst.
Die Durcharbeitung gibt sehr
kreativen Menschen, der nicht nur die üblichen Menschen versteht sondern auch
viele Verächteten und kann das Gotteslicht in Seelen der Menschen mit
schwerstem Schicksal, die der Gesellschaft geopfert sind oder umgekehrt den gleichgültigen
Henker seines Volkes aufleuchten lassen. Solcher Mensch wird niemals meinen,
dass er zu viel arbeitet eher, dass er nicht so gut arbeitet. Auf der niedrigen
Ebene sind es umgekehrt lauter Ansprüche an die Welt und den Umkreis,
Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Rauchen.
Abessalom Podvodny. "Allgemeine Astrologie Häuser (Felder)."